Unter dem Titel „Frauen in der Kunst“ stellt Gabriele Teutloff das Leben und Werk der Malerin Eleonore Lingnau-Kluge (Danzig 1913 – 2033) am 17.11.2022 um 18 Uhr im Museum vor. Einerseits diskutiert der Vortrag die Geschichte von Malerinnen des 20. Jahrhunderts, deren Biographien die besonderen gesellschaftlichen Barrieren für Frauen in der Bildenden Kunst deutlich werden lassen wie tradierte Rollenerwartungen, Studienverbote oder pseudowissenschaftlich begründete männliche Vorurteile über weibliche Fähigkeiten.
Andererseits nähert sich Teutloff dem Werk ihrer Tante Lingnau-Kluge, deren Lebensweg von den Jahrhundertereignissen des Zweiten Weltkrieges, von Flucht, Wiederaufbau, Kaltem Krieg und Mauerbau in besonderer Weise gezeichnet war. Eleonore Lingnau-Kluge bekam ein zweites Leben geschenkt, indem sie sich im Januar 1945 nicht wie ursprünglich vorgestehen auf der WILHELM GUSTLOFF meldete, sondern auf der NAUTILUS in den Westen floh. In den Nachkriegsjahren war es auch für emanzipierte und bereits erfolgreiche Künstlerinnen schwer, beruflich wieder Fuß zu fassen. Die von Jürgen Alex unterstützte Präsentation widmet sich dem künstlerischen Gesamtwerk Lingnau-Kluges, deren Werk „Flüchtlinge“ (1950) dem Museum an diesem Tag als Schenkung überlassen wird.
Flüchtlinge 1950, Öl auf Leinwand 104x110cm
Zudem sind noch telefonische Anmeldungen für den Kreativworkshop mit Christiana Diallo-Morick am 19.11.2022 unter 02581 92777-0 möglich.
Weitere Informationen: http://westpreussisches-landesmuseum.de/