Nach 3 Jahren coronabedingter Pause konnte endlich der langersehnte und weit über Ostwestfalen-Lippe bekannte Hermannslauf am letzten Wochenende stattfinden, und das in diesem Jubiläumsjahr zum 50. Mal. Der Start neuerdings unmittelbar unter dem Hermannsdenkmal erhöhte die euphorische spannungsgeladene Stimmung der LäuferInnen. Nur einmal verstummten alle Teilnehmer für eine Gedenkminute und gedachten der Opfer des unsäglichen Krieges in der Ukraine. Bei nahezu traumhaften Laufwetter starteten die LäuferInnen um 11 Uhr auf die anspruchs- und reizvolle 31,1 km lange Strecke mit 770 Höhenmeter im Abstiege und 568m im Anstiege Richtung nach Bielefeld zur Sparrenburg.
Mit dabei war auch eine große Läufergruppe des WSU Lauftreffs, darunter war Markus Scheller sensationell unterwegs, lief zu Anfang sogar in der Spitzengruppe mit und dann die ersten 20 Kilometer zusammen mit dem in der hiesigen Läuferszene bekannten Jonas Barwinski von Fit2Run Beckum. Unfassbar schnell lief Markus Scheller dann mit einer Zeit von 1:54:41 h ins Ziel und unterbot seine im vergangenen Jahr erreichte Zeit um knapp 5 Minuten.
Als Lohn für die umfangreichen Laufeinheiten von 100 km pro Woche stand hier der 5. Gesamtplatz und der 3. Platz in der Altersklasse (AK) M30, das war exakt die gleiche Platzierung wie 2021, jedoch bei 4500 Finisher in diesem Jahr ist die Platzierung wesentlich höher zu bewerten.
Die LäuferInnen wurden phänomenal und begeistert an der Panzerstraße und insbesondere in der Stadt Oerlinghausen von tausenden Zuschauern getragen. Blasorchester und aufgestellte Musikanlage mit Rockmusik halfen an markanten Stellen über kritische Phasen hinweg. Wer einmal dazu den emotionalen Zieleinlauf erlebt, vergisst den Ehberg, den Tönsberg, die unsäglichen Stufen von Lämershagen und die Steigungen am „Eisernen Anton“.
Premiere bei dem diesjährigen Hermannslauf hatten die WSU Teilnehmer Alexander Zumdieck, Gesamtplatz 999 in 2:51:02 h und Dieter Averhoff in 2:57:49 h, die damit beide unter 3 Stunden blieben. Alexandra Frohne in 3:16:57 h wurde bei ihrem ersten „Hermann“ gleich 40. in ihrer Altersklasse. Sie hatte als Ziel, die 4 Stunden zu unterbieten, und wurde dabei unterstützt und gecoacht vom mehrmaligen Starter und Lauftrainer Julian Tatje, der mit der exakt gleichen Zeit einlief.
Seine allererste große Laufeventerfahrung machte Ewald Wiesmann mit einer beachtlichen Zeit von 3:28:08 h, und Janne Lehmann kam bei ihrer Premiere in 4:03:16 h ins Ziel.
Norbert Zumdieck schaffte endlich seine persönliche Bestzeit in 2:41:31 h und eine Punktladung legte überglücklich Lars Korfmacher in 2:59:53 h hin, er blieb damit 7 Sekunden unter der 3-Stunden-Marke.
Frank Roes hat sich die Laufstrecke sehr gut eingeteilt und egalisierte die Zeit vom Vorjahr mit 3:04:34 h (47. in seiner AK). Als Ziel hatte Willy Rothaus eine Zeit von 3 Stunden und 10 Minuten, aber die letzten kräftezerrenden 7 km kosteten 5 Minuten und so stand zum Schluss 3:15:41 h (24. In seiner AK).
Eine besondere Zeitreise erlebte Manfrad Fuisting, der seinen ersten Hermannslauf 1994 bestritt und jetzt, 28 Jahren später das Ziel in 3:35:17 h erreichte. Den mittlerweile 7. Hermannslauf lief Jörg Wekeiser in 3:44:34 h.
Grundlage aller Teilnehmer waren die vielen Teuto-Trainingsläufe, der Lauftreff montags, sowie das Stabi/Rumpf- und Intervalltraining am Mittwoch.
Hervorzuheben ist noch die großartige Mannschaftswertung von Markus Scheller, Norbert Zumdieck, Dieter Averhoff, Lars Korfmacher und Frank Roes mit dem Gesamtplatz 40 von insgesamt 175 gemeldeten Mannschaften.
Trotz der sehr unterschiedlich langen Laufzeiten wurde alle WSU-LäuferInnen an der Sparrenburg von der Gruppe abgeklatscht und gefeiert. Danach waren die Strapazen vergessen und der Vorsatz geäußert, im nächsten Jahr im April wieder dabei zu sein.
Das nächste Laufereignis steht schon mit dem legendären Rennsteiglauf im Thüringer Wald am 21. Mai für weit über 20 WSU-LäuferInnen an.
Das Bild zeigt (hinten v.l.): Frank Roes, Willy Rothaus, Alexander Zumdieck, Lars Korfmacher, Alexandra Frohne, Norbert Zumdieck, Ewald Wiesmann, Markus Scheller, Julian Tatje und Janne Lehmann sowie
(unten v.l): Dieter Averhoff, Manfred Fuisting und Jörg Wekeiser
Foto: WSU