„Meine Frau und ich haben den Artikel in der Zeitung gelesen und uns daraufhin unsere Mundinger-Bilder gleich angesehen“, erzählte Dr. Hubert Schulze Relau, als er mit seinen beiden Aquarellen von Friedrich Wilhelm Mundinger in die Ebbers-Galerie kam.
Er kenne die Bildern seit seiner Jugendzeit, habe ihnen aber keine besondere Aufmerksamkeit geschenkt, bis vor mehreren Jahren Dechant Suwelack ihn im Zusammenhang mit der Restaurierung des Hofbildstockes auf den Künstler aufmerksam gemacht habe. „Der hat ihn sofort erkannt und mir sein Wissen über den Künstler vermittelt“, so Dr. Schulze Relau.
Auf welche Weise die Bilder in das Gröblinger Bauernhaus gekommen sind, lässt sich nur vermuten. „Meine Großmutter war eine großherzige Frau“, erinnert sich der Hofbesitzer. Die beiden Aquarelle haben keine Zeitangabe – wurden sie während des von der Naziregierung ausgesprochenen Malverbots nach 1933 geschaffen? Es könnte gut sein, dass die Bilder während dieser Zeit als Tauschobjekt für Lebensmittel vom Bauernhof dienten. Das Fehlen der Zeitangabe auf den Bildern wäre naheliegend, damit weder Empfänger noch Künstler in Bedrängnis kommen sollten.
„Ich musste die Bilder erst „stadtfein“ machen“ schmunzelte Dr. Schulze Relau, als er die Bilder in der Galerie vorstellte. Besonders das Bild, das in den letzten Jahren in der Upkammer hing, habe im Laufe der Zeit doch viel Staub angesetzt.
Nun aber glänzen die beiden Bilder und ergänzen die Ausstellung der Mundinger-Bilder in der Ebbers-Galerie um zwei weitere Originale. Welche Brücke auf dem einen Bild zu sehen ist, konnte Dr. Schulze Relau nicht weiter erläutern.
„Wegen der Konstruktion ist sie etwas Besonderes, vielleicht kennt oder kannte jemand diese Brücke“, fragt Rudolf Berger, der die Ausstellung im Modehaus Ebbers betreut. „Es wäre schön, wenn es eine Ortsbestimmung zu dem Bild gibt.“ Er freut sich auf eine Kontaktaufnahme im Modehaus Ebbers.
Fotos: ebbers