Kneipp-Verein Warendorf: Wanderwoche im Nationalpark Hainich/Thüringen

Kneipp-Verein Warendorf: Wanderwoche im Nationalpark Hainich/Thüringen
Warendorf

15 Mitglieder und Gäste der Kneipp-Vereine Warendorf und Münster haben eine attraktive Wanderwoche in Kammerforst am Nationalpark Hainich in Thüringen verbracht.

In dem Landhotel in Kammerforst angekommen, wurde die Gruppe von der Inhaberin herzlich empfangen. Da noch nicht alle Zimmer vorbereitet waren, stärkte man sich erst bei Kaffee und Kuchen. Nach dem Kofferauspacken ging es gleich auf eine leichte Wanderung von rund 6 Kilometern zum „Beine vertreten“.

Mit Begeisterung haben die Teilnehmenden die morgentliche Aufwärmgymnastik angenommen und genossen die Einstimmung auf den Wandertag.

Die erste Tageswanderung führte mit ca. 14 km über den „Germanischen Kultpfad“ zurück in die Zeiten unserer Vorfahren. Am Wegesrand werden hier acht vorchristliche Heiligtümer als Rekonstruktionen vorgestellt, allerdings nicht an authentischer Stelle. Es soll veranschaulicht werden, dass auch der Urwald Teil der germanischen Lebenswelt gewesen ist.

Auf der Betteleichenroute führte der Weg tags drauf über 17 km tief in die riesigen Buchenwald bis auf ca. 440 m Höhe zur ca. 800 Jahre alten „Betteleiche“. Sie steht am Kreuzungspunkt des Rennsteigs und der Hohen Straße, die früher eine der bedeutendsten europäischen Ost-West-Verbindungen war. Im Mittelalter lebten Mönche in der Nähe und kümmerten sich um Kranke und vorüberziehende Reisende. Dafür erhielten sie dankbare Gaben, die in einem Loch in der Eiche abgelegt wurden. Daher der Name „Betteleiche“. Im Laufe der Zeit führte das Loch zu einer Spaltung des Baumes.

Der Nationalparkbus brachte die Gruppe am 4. Tag zum Feensteig in Weberstedt. Dort startete die Wanderung zum Baumkronenpfad am Forsthaus Thiemsburg. Auf dem Weg durch den tiefen, dunklen Urwald warteten 14 Stationen mit besonderen oder ganz gewöhnlichen Naturobjekten, mit Märchenzitaten und Aufgaben auf die Wanderer.

Vom 540 m langen Baumkronenpfad über den Wipfeln des Buchenwaldes und besonders vom 44 m hohen Aussichtsturm bot sich ein atemberaubender Blick über den gesamten Hainich und das Thüringer Becken. Informative Schautafeln präsentierten auf dem gesamten Weg die Tier- und Pflanzenwelt.

Am fünften Tag stand ein Besuch der mittelalterlich Reichsstadt Mühlhausen auf dem Programm. Dieses geschichtsträchtige Kleinod mit historischem Stadtkern stellt ein Flächendenkmal dar, das mit 11 Kirchen im Stadtgebiet überrascht. Dabei hat die Stadt etwa so viel Einwohner wie Warendorf. Alleine im Altstadtkern, der durch eine fast durchweg erhaltene 2.700 m lange Stadtmauer umringt wird, stehen 5 Kirchen. Allerdings sind diese zu Museen, Gedenkstätten, Bibliotheken u. Ä. umgewidmet worden.

Das Klima und der Duft der Buchenwälder des Hainichs hat die Wandergruppe besonders beindruckt und waren sehr erholsam. Die Sonnenstrahlen, die das dichte Dach des Waldes durchdrangen, erzeugten zum Teil eine mystische Stimmung.

Insgesamt wurden an den 5 Wandertagen ca. 60 km zurückgelegt.

Gut gelaunt wieder in Warendorf angekommen, war man sich absolut einig, dass es eine sehr abwechslungsreiche Wanderwoche in den einmaligen Buchenwäldern des Nationalparks Hainich war.

Fotos: Ronald M. Krüger