„Essbare Stadt – Hinter den drei Brücken“ – Die Schwattjacken HddB sind Pflanz- und werden Gießpaten

„Essbare Stadt – Hinter den drei Brücken“  –  Die Schwattjacken HddB sind Pflanz- und werden Gießpaten
Warendorf

Wächst der traditionellen „Prachtmeile“ der Dreibrückenschützen bald biodiverse Konkurrenz? Nein, soweit wird es nicht kommen. Aber auf der Dreibrückenstraße beim Wimpelketten-Aufhängen entstand im Sommer die Idee, als Georg Drees des Weges kam. Er engagiert sich bei der „Essbaren Stadt der Bürgerstiftung Warendorf“, die schon an einigen Stellen in der und um die Altstadt herum inkl. Emsseepark für sinnvolle Bereicherung sorgt. Saftiges Grün und Blütenpracht für die Tierwelt – Obst, Gemüse und Kräuter zum Naschen sowie Schattenspender, Idylle und Atmosphäre für die Bürgerschaft. Einfach toll, was die Initiative „Essbare Stadt“ da umsetzt. Im Warendorfer Norden, wo die Dreibrückenschützen heimisch sind, soll die Geschichte weitergehen. Jürgen Rüsel aus dem Vorstand und die Schwattjacke Oliver Prinz kamen mit Georg ins Plaudern. So entstand die Idee, ob nicht die Kompanie der Schwattjacken hier etwas in den (Spaten-)Stiel stoßen möchte. Im Spätherbst, was bekanntlich die beste Baum-Pflanzzeit ist, wurde die Idee konkret. Georg regelte alles mit dem Bauhof, Oliver versuchte die Schwattjacken zusammenzutrommeln. 15 Obstbäume wurden zur Verfügung gestellt samt Pflanzpfählen. Die Stellen, wo die Bäume gepflanzt werden sollten, wurden vom Bauhof markiert. Auserkoren wurde der schöne befestigte Fußweg zwischen Emssee und Josephshospital, bzw. ab Sassenberger Straße bis Höhe Teresa-Kindergarten. Einige Obstbäume stehen da schon, aber es klafften große Lücken. Genau diese sollten mit der Pflanzaktion geschlossen werden, sodass in den nächsten Jahren eine schöne Obst-Meile entsteht, die sich im Emsseepark fortsetzt. Am vergangenen Freitag unterstützte unser Schützenbruder und Gartengestalter Timo Büscher beim Abholen der Obstbäume, stellte leihweise eine Ramme für die Baumpfähle und spendierte obendrein noch einen Sack Hornspäne zur Düngung. Die Nacht verbrachten die Obstbäume (mit nacktem Wurzelwerk, aber schön feucht gehalten) im idyllischen Garten von Jürgen. Am vergangenen Samstag ab 10 Uhr startete die Schwattjacken-Aktion dann so richtig. Die 5 Schwattjacken Thomas, Frank, Michael, Patrick und Oliver, zusätzlich verstärkt durch den Schwattjacken-Nachwuchs (Jonathan, Mats und Luuk) sowie Georg und Jürgen holten das Pflanzmaterial aus Jürgens Garten in der Nachbarschaft. Die Apfel-, Birn- und Kirschbäume sowie einige Pflaumenbäume wurden, sich abwechselnd, auf der Wegstrecke verteilt. Ab dann ging es Hand in Hand: An der markierten Stelle die Grasnarbe ausstechen und abheben, das Pflanzloch in passender Tiefe ausheben, Obstbaum einsetzen und die Wurzeln fachgerecht mit Mutterboden umschließen, etwas düngen, einschlämmen, Pflanzpfahl in passendem Abstand mit der Ramme wurzelschonend einbringen und noch einen schönen Gießrand formen, worin der Baum gut angegossen wird. So geht es Baum um Baum, bis alle 15 eingebracht sind und man der Sassenberger Straße nahe ist. Mit Kokosband werden die jungen Bäume noch mit dem Baumpfahl verbunden, damit Winterstürme ihnen nichts anhaben können. In guten 2 Stunden war das (Sams)Tag(s)werk vollbracht! Zwischendurch wurde die Baumpflanzaktion auch sehr wohlwollend von Passanten zur Kenntnis genommen. Es kam zu netten Gesprächen. Obst-Verwendungs-Ideen wurden geschmiedet. Sogar ganz praktische Hinweise, aufgrund eines Knickes im Pfadverlauf mit einer schlecht einsehbaren Stelle bei Begegnungsverkehr, wurden gegeben bzw. ein Spiegel angeregt, um dort für Verkehrssicherheit zu sorgen. Das ist bestimmt im Sinne des „Runden Tischs Radverkehr“ und eine beachtenswerte Anregung für die Warendorfer Stadtverwaltung… Da die Schwattjacken nicht nur die Pflanzaktion durchgeführt haben, sondern künftig auch den Obstbäumen Pate stehen wollen, hat noch ein kleines Gimmick seinen Platz gefunden: Die Stadt Warendorf soll nicht nur essbar, sondern auch smarter werden und daher darf ein Bodensensor, der die Feuchtigkeit und Temperatur des Bodens misst, nicht fehlen! VFJ e. V. und Freifunk Community haben ja für ein LoRaWAN-Netz gesorgt, in das dieser smarte Sensor eingebunden ist. Nun kann man von überall jederzeit das Dashboard der „Essbaren Stadt – Hinter den drei Brücken“ einsehen und die Schwattjacken werden mit Gießhinweisen per E-Mail informiert, wenn es den Obstbäumen zu trocken wird. Für die Wasserversorgung besteht auch schon eine Idee, wozu der Kontakt zum nahegelegenen Teresa-Kindergarten hergestellt wurde. Womöglich kann dort bald ein Wassertank aufgestellt werden, an dem man Gießkannen befüllen und den Obstbäumen was Gutes tun kann. Im wünschenswerten Optimalfall besuchen auch Kindergartenkinder und Nachbarschaft die Obstbaum-Allee, die zu jeder Jahreszeit etwas zu bieten hat. So werden auch die ganz kleinen Alltagspädagogisch an das Wunder der Natur sowie die Notwendigkeit der Biodiversität herangeführt und können in naher Zukunft regional ernten, mit dem Wissen, wo es exakt herstammt. Ein tolles Kooperations-Projekt, was – im wahrsten Sinne des Wortes – Früchte trägt!

Hier können Sie die aktuellen Daten des Bodensonsors ablesen:

https://app.datacake.de/pd/16d59893-78f1-4eae-87fc-3b8e447b8a55

Fotos: Schwattjacken HddB