Warendorf (lwl). Zu ihrem 13. Jahrestreffen kamen am Donnerstag (15.9.) die westfälisch-lippischen Preisträger:innen des Deutschen Nationalkomitees für Denkmalschutz (DNK) auf Einladung der Altstadtfreunde Warendorf e. V. im klassizistischen Bürgerhaus Klosterstraße 7 in Warendorf zusammen. Auf Initiative des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) treffen sich seit 2008 die vom DNK ausgezeichneten ehrenamtlichen Denkmalpfleger:innen einmal im Jahr in Westfalen zum Erfahrungsaustausch. Pandemiebedingt musste das Treffen in den vergangenen beiden Jahren ausfallen.
“Ich freue mich sehr, dass das DNK-Preisträgertreffen in diesem Jahr bei uns in Warendorf stattfindet, einer Stadt, deren Gesicht geprägt ist von denkmalgeschützten Häusern. Und noch dazu an einem so passenden Ort, in diesem wunderschönen Tapetensaal eines klassizistischen Bürgerhauses”, sagte die Erste stellvertretende Bürgermeisterin der Stadt Warendorf, Doris Kaiser. “Ich hoffe, dass dieser Ort alle heute Anwesenden anspornt, weiterhin für den Erhalt der Denkmäler zu wirken.”
“Das ehrenamtliche und private Engagement ist für das kulturelle Erbe unersetzlich und hat schon viele Denkmäler gerettet”, so Dr. Simone Meyder, Leiterin der Praktischen Denkmalpflege beim LWL. “Mit den Netzwerktreffen möchten wir uns bei den Preisträger:innen für ihren Einsatz bedanken und zugleich für das bürgerschaftliche Engagement in der Denkmalpflege werben.”
Im Fokus der Veranstaltung stand der Erfahrungsaustausch zwischen den Preisträger:innen, die von ihren aktuellen Projekten und Aktivitäten berichteten. Die ehrenamtlichen Denkmalpflegenden tauschten sich außerdem über konkrete Baumaßnahmen und Fördermöglichkeiten aus.
Beim gemeinsamen Rundgang mit den LWL-Expert:innen erhielten die Teilnehmenden einen detaillierten Einblick in das klassizistische Bürgerhaus Klosterstraße 7 (1812/15), das durch seine handgedruckten Bildtapeten der Pariser Manufaktur Dufour & Leroy besticht. Der zum Haus gehörende Garten ist das einzige Gartendenkmal der Stadt, wie Laurenz Sandmann, Vorsitzender der Altstadtfreunde Warendorf e.V., erläuterte: “Die Arbeit an einem Gartendenkmal ist auch für uns Altstadtfreunde Neuland. Eine wichtige Maßnahme konnten wir vor Kurzem abschließen: die Terrasse, die nun auch als Bühne nutzbar ist und schon mit zwei Konzerten eingeweiht wurde. Es folgen noch viele Aufgaben: die Mauern, das Wegenetz, die Pflanzen – für uns also der perfekte Zeitpunkt, den Garten in dieser Runde zu besichtigen und die anstehenden Maßnahmen zu diskutieren.”
Am Nachmittag hatten die Teilnehmenden Gelegenheit, weitere Teile des Dezentralen Stadtmuseums – westfalenweit das einzige seine Art – wie die Scheune am Neuenhof 6, das Zigarrenmacherhaus Gerichtsfuhlke 1 und das Wohnhaus Alte Schulstraße 3 näher kennenzulernen.
Hintergrund: DNK-Preis
Die “Silberne Halbkugel” und der “Karl-Friedrich-Schinkel-Ring” gelten als höchste deutsche Auszeichnungen für besondere ehrenamtliche Verdienste im Denkmalschutz. Die Preise werden vom Deutschen Nationalkomitee für Denkmalschutz in Bonn (DNK) vergeben. Das 1973 gegründete DNK ist in Deutschland das übergreifende Forum für Denkmalschutz und Denkmalpflege. Es hat sich zum Ziel gesetzt, Bau- und Bodendenkmäler als wichtiges Kulturerbe für nachfolgende Generationen zu erhalten.
Altstadtfreunde Warendorf
Die Altstadtfreunde Warendorf e.V. sind eine Vereinigung für Denkmalpflege, Stadterhaltung und Stadtbildpflege in Warendorf. Für ihr besonderes Engagement wurden sie schon 1985 vom DNK ausgezeichnet. Dieses Engagement hält bis heute unvermindert an.
Die westfälischen DNK-Preisträger:innen und LWL-Denkmalpfleger:innen trafen sich in Warendorf. Mit dabei: Laurenz Sandmann, Vorsitzender der Altstadtfreunde Warendorf e.V. (l), Simone Meyder, Leiterin der Praktischen Denkmalpflege des LWL (7.v.l.) und Horst Breuer, Sachgebietsleiter Kultur der Stadt Warendorf (10.v.l.).
Foto: LWL/Anneken