Sendenhorst (lwl). Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) hat jetzt in seiner Buchreihe “Städte und Gemeinden in Westfalen” einen Band über Sendenhorst (Kreis Warendorf) herausgegeben. LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger hat am Mittwoch (2.11.) ein Exemplar des Buches an die Sendenhorster Bürgermeisterin Katrin Reuscher übergeben.
Was macht Sendenhorst und Albersloh einzigartig? Welche Faktoren für die Entwicklung der heutigen Stadt eine Rolle gespielt und welche Ereignisse richtungsgebende Impulse in der Geschichte gesetzt haben, sind Themen und Aspekte dieses Buches. “Es ist die Besonderheit der Buchreihe, dass für eine ausgewählte Stadt oder Gemeinde wissenschaftliche Grundlagen auf so vielfältige, anschauliche und verständliche Art und Weise dargestellt werden”, sagte Rüschoff-Parzinger.
Autor Christian Hübschen hob einige Schwerpunkte des Bandes hervor: Neben Abschnitten über die Landschafts- und Kulturlandschaftsräume, die an vielen Stellen idealtypisch die Münsterländer Parklandschaft repräsentieren, thematisiert das Buch die historisch besonders relevante Lage an Verkehrs- und Handelswegen. Der Erfolg der Leinenweberei ging im 19. Jahrhundert zu Ende, Verkehrsinfrastrukturausbau, aber vor allem die Schnapsbrennerei hatten eine Blüte. Ein noch heute wichtiger Aspekt ist der Bau des Krankenhauses im Jahr 1889, das sich zu einer Spezialklinik mit Reha-Bereich entwickelt hat.
Doch Hübschen hat nicht nur historische Perspektiven aufgearbeitet: Aktuelle Aufgaben der Stadtentwicklung reichen von energetischen Konzepten bis zur städtebaulichen Aufwertung der Innenstadt und dem Umgang mit der hohen Zahl der beruflich Pendelnden. Viele Menschen mögen die attraktive Wohnlage zwischen den beiden Arbeitsplatzmetropolen Münster und Hamm mit ihrem hohen Freizeitwert.
“Wir sind sehr froh, dass über die Stadt gut recherchierte Informationen aus seriösen Quellen aufgearbeitet wurden: sie sind sehr anschaulich, griffig und angemessen ausführlich dargestellt”, sagte Bürgermeisterin Reuscher. “Ich wünsche dem Buch einen guten Erfolg und allen Leserinnen und Lesern neue Erkenntnisse über unsere Heimatstadt.”
Autor Hübschen, erhielt im September 2022 den “Preis für westfälische Landeskunde” des LWL für seine langjährigen Verdienste als aktives Mitglied der Geographischen Kommission für Westfalen und als Autor zahlreicher Beiträge. Diese thematisieren Aspekte wie zum Beispiel stillgelegter und auflebender Bahnstrecken, die Entwicklung westfälischer Familienunternehmen zu Hidden Champions der Weltwirtschaft oder die räumliche Fokussierung auf einzelne Städte – wie Drensteinfurt (2021) und Sendenhorst (2022). Das Buch ist ab sofort in allen Buchhandlungen erhältlich.
Christian Hübschen: Stadt Sendenhorst
Städte und Gemeinden in Westfalen, Bd. 29
Hg. v. d. Geographischen Kommission für Westfalen
77 Seiten, mit Abbildungen, Karten und Fotos, geb.
ISBN 978-3-402-14955-3, 9,95 Euro
Die Geographische Kommission für Westfalen ist eine Forschungsstelle zur westfälischen Landeskunde des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) mit Sitz in Münster. Rund 110 ehrenamtliche Mitglieder aus Forschung, Praxis und Schule arbeiten an ausgewählten Fragestellungen, die aus der Geographie, aber auch verwandten Fachdisziplinen kommen können, und ihrer konkreten Bedeutung für den Raum Westfalen, z.B. zur Landesnatur, Ökologie, regenerativen Energien, Bevölkerung, Kultur und Bildung, Verkehr oder Tourismus.
Die Buchreihe “Städte und Gemeinden in Westfalen” besteht seit 1994; hier wurden zunächst in kreisumfassenden Bänden inzwischen weit über 100 Städte und Gemeinden portraitiert.
Bei der Buchübergabe im Sendenhorster Rathaus (vorne v. l.): Bürgermeisterin Katrin Reuscher, Autor Christian Hübschen, LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger; (hinten v. l.): Dr. Carola Bischoff (Wissenschaftliche Redakteurin der Buchreihe), Dr. Dirk F. Paßmann (Verlagsleiter) und Dr. Rudolf Grothues (Geschäftsführer der Kommission).
Foto: LWL