Die SPD im Kreis Warendorf trauert um ihren langjährigen Vorsitzenden und Bundestagsabgeordneten a.D. Reinhard Schultz. Er verstarb am vergangenen Freitag im Alter von 72 Jahren in Berlin.
Reinhard Schultz wurde 1949 in Herford geboren und trat 1972 in die Sozialdemokratische Partei Deutschlands ein. Er studierte Politikwissenschaft, Volkswirtschaftslehre und Geschichte (Magister) und arbeitete zunächst als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Münster, anschließend am Technologie-Transferzentrum (ITZ) der Hochschulen im Ruhrgebiet, in der Grundsatzabteilung des Kommunalverbands Ruhrgebiet und der Deutschen Projekt Union GmbH. Er gründete 1995 die Schultz Projekt Consult, dessen Leitung er bis zu seinem Tode innehatte.
Von 1976 bis 1980 war er stellvertretender Bundesvorsitzender der Jungsozialisten. Von 1980 bis 1992 war Reinhard Schultz Vorsitzender des SPD-Unterbezirks Warendorf und von 1980 bis 1992 auch Mitglied des Vorstands des SPD-Bezirks Westliches Westfalen.
Reinhard Schultz hat verschiedene politischer Funktionen im Kreis Warendorf ausgefüllt, darunter die Mitgliedschaften in den Gemeinderäten von Ostbevern und Everswinkel. Er wurde 1973 erstmals in den Kreistag gewählt und war von 1984 bis zu seinem Ausscheiden im Jahre 2004 Vorsitzender der SPD-Fraktion. Reinhard Schultz war mit vielen gesellschaftlichen Organisationen im Kreis verbunden, hat sich für zahlreiche soziale und ökologische Projekte eingesetzt und sehr früh die Notwendigkeit einer ökologisch orientierten Politik erkannt.
Im Jahr 1994 wurde Reinhard Schultz in den Deutschen Bundestag gewählt. Dort gehörte er u. a. dem Finanzausschuss, dem Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit und dem Ausschuss für Wirtschaft und Technologie an.
Unsere Gedanken gelten seinen Angehörigen. Wir werden ihn in guter Erinnerung behalten.
Bernhard Daldrup: „Reinhard Schultz war über Jahrzehnte in und für den Kreis Warendorf politisch tätig. Er hat sich engagiert für die Ziele seiner Partei, der SPD, eingesetzt und für mehr Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität in unserer Gesellschaft gekämpft. Nach seinem Ausscheiden aus dem Deutschen Bundestag hat er seinen Lebensmittelpunkt nach Berlin verlegt. Noch am vergangenen Mittwoch haben wir uns anlässlich seines Geburtstages über die aktuelle politische Lage in Deutschland unterhalten und vereinbart, die Ergebnisse der Wahlen in dieser Woche zu reflektieren. Dazu ist es leider nicht mehr gekommen.“