Die Corona-Pandemie hat den Alltag an allen Schulen tief geprägt. Auch wenn am Gymnasium Laurentianum mit Lernen auf Distanz und Wechselunterricht ein zwar ungewöhnlicher, aber dennoch geregelter Unterricht stattfand, mussten doch – wie an allen anderen Schulen auch – außerschulische Angebote wie Ausflüge, Exkursionen oder Wandertag nahezu vollständig ausfallen.
Mit zunehmender Dauer der Einschränkungen wurde immer deutlicher, dass den Schülerinnen und Schülern die gemeinsamen Erlebnisse in der Gruppe, insbesondere die außerunterrichtlichen Aktivitäten, immer mehr fehlten. Aus diesem Grund entstand für die Sommerferien das Angebot der „LAU Summer School“, bei der es darum ging, gemeinsam zu lernen, vor allem aber Gemeinschaft zu erleben.
Bei dem vielfältigen Angebot wurde besonders darauf geachtet, für alle Jahrgangsstufen ein attraktives Ferienprogramm anzubieten. So fand zu Beginn der Sommerferien ein Workshop zu Streetart und Graffiti statt. Dank der Unterstützung von Hermann Grüter vom Warendorfer Wassersportverein e. V. waren Schülerinnen und Schüler im Rahmen weiterer Workshops auf dem Emssee segeln, sind Kanu, Kajak und Kanadier gefahren und konnten Stand-Up-Paddling ausprobieren und dabei biologische Gewässeruntersuchungen der Ems durchführen. In Kooperation mit den Warendorfer Bogenschützen „Hinter den drei Brücken“ sammelten die Schülerinnen und Schüler Erfahrungen im Bogenschießen. Weitere Workshops richteten sich an technikinteressierte Schülerinnen und Schüler, in einer Werkstatt an Oldtimermotoren zu schrauben, und an Astronomie-Interessierte, bei dem sich die Schülerinnen und Schüler mit dem Planetensystem beschäftigten und Sterne beobachteten. Bei allen Workshops und Aktivitäten standen das Erleben des außerschulischen Lernorts sowie die Übernahme gegenseitiger Verantwortung im Mittelpunkt.
Den Abschluss der „LAU Summer School“ bildete eine dreitägige Exkursion nach Erfurt, Buchenwald und Weimar. 37 Schülerinnen und Schüler setzten sich gemeinsam mit ihren Lehrern intensiv mit den Widersprüchen der deutschen Geschichte auseinander. Der Besuch der Gedenkstätte auf dem Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers Buchenwald verstörte nicht nur wegen der Grausamkeiten, die dort stattgefunden haben, sondern auch wegen der unmittelbaren Nähe zur „Kulturhauptstadt“ Weimar, die seit der Weimarer Klassik für Humanismus und Menschenfreundlichkeit steht. Die Gedanken der Schülerinnen und Schüler waren von Irritation und Fassungslosigkeit geprägt, und insbesondere das Zitat des ehemaligen Auschwitz-Häftlings Primo Levi, „Es ist geschehen, folglich kann es wieder geschehen“, regte sie im Anschluss zu intensiven Diskussionen an.
Der Eindruck der betreuenden Lehrerinnen und Lehrer war durchweg positiv. Die „LAU Summer School“ hat einerseits zu einem intensiven und positiven Gemeinschaftserlebnis geführt und zugleich ein Lernen an außerschulischen Lernorten ermöglicht. Das Fazit: Trotz der durch Corona bedingten Einschränkungen wurde das Beste aus der Situation gemacht und die Sommerferien genutzt, die Schulgemeinschaft, die für das Laurentianum von großer Bedeutung ist, lebendig zu halten.
Gemeinsam anpacken für die Übersetzung in die Ems
Laurentianerinnen und Laurentianer vor dem Goethe-/Schiller-Denkmal
Rundgang durch Weimar
Fotos: Laurentianum