Inklusion hautnah erleben und „nebenbei“ auch noch etwas Neues lernen, diese Kombination gelang bei der Zusammenarbeit des Gymnasium Laurentianum Warendorf und der Heinrich-Tellen-Schule. Für jeweils einen Vormittag waren zwei Gruppen der Förderschule für geistige Entwicklung zu Gast am Laurentianum und besuchten die Phaenomexx-Lernumgebung „Informatik erforschen und verstehen“.
Diese Ausstellung beschäftigt sich mit Themen rund um den Einstieg in die Welt der Computer. An zahlreichen Stationen geht es spielerisch und praktisch um den Aufbau von Rechnern, um Robotik und Programmierung. Durch die Ausstellung führen dabei keine Lehrerinnen oder Lehrer, sondern eigens dafür ausgebildete ältere Schülerinnen und Schüler, sogenannte Science Buddies.
Auch wenn das Format eigentlich auf die Klassen 4 – 6 und den Lehrplan für Regelschulen ausgerichtet ist, konnten sich die beiden Schulleiter Tobias Mörth von der Heinrich-Tellen-Schule und Malte Prigge vom Laurentianum nicht vorstellen, dass es nicht für alle Schülerinnen und Schüler, ob mit oder ohne Behinderung, gleichermaßen funktionieren könnte.
Gesagt, getan setzen sich an zwei Donnerstagen zwei Schülergruppen der Heinrich-Tellen-Schule in den Bus und fuhren zum Laurentianum. Bei beiden Veranstaltungen war echte Inklusion erlebbar, ungezwungen und bereichernd für alle Beteiligten. Die Science Buddies passten ihre Sprache und die Aufgabenstellung an die Lernmöglichkeiten der Förderschülerinnen und -schüler an und weckten das Lerninteresse an der Computerwelt. An beiden Tagen lernten sich die Schülerinnen und Schüler untereinander kennen, im Pädagogischen Zentrum der Schule fanden Begegnungen auf Augenhöhe statt und ein gegenseitiges Interesse an der Persönlichkeit des anderen war geweckt.
Alle waren sich einig, dass dieses Treffen nicht das letzte sein wird. So überlegen die Schulen bereits gemeinsam die Zusammenarbeit zu vertiefen. Der nächste große Anlass könnten die im kommenden Jahr in Berlin stattfindenden Special Olympics World Games sein. Warendorf wird in der Woche vor diesem Großereignis im Rahmen des Hosttown-Projekts als Gastgeberstadt eine Delegation der Sportler beherbergen.
Außerdem sucht die Heinrich-Tellen-Schule wieder junge Menschen für den Freiwilligendienst als Schulbegleiter*in ab August 2023 und hofft durch Begegnungen wie im Rahmen der Phänomexx-Austellung Interessenten gewinnen zu können.
Fotos: Heinrich-Tellen-Schule