Warendorf hat jetzt einen Bienenfutterautomaten am Gymnasium Laurentianum. Statt Kaugummis können Bürger*innen dort zukünftig Kapseln mit Blühmischungen erwerben. Damit möchte die Schule in Warendorf die Nahrungsvielfalt für Bestäuber verbessern und auf den Schutz lokaler biologischer Vielfalt aufmerksam machen.
Gymnasium Laurentianum, Von-Ketteler-Straße 24: Ein quietschgelber Kasten, verziert mit Bienen- und Blumenstickern: Der neue Bienenfutterautomat in Warendorf ist kaum zu übersehen. Für 50 Cent können Bienenfans jetzt Blühmischungen in Kapseln aus dem ehemaligen Kaugummiautomaten erwerben. Ausgesät auf Balkon oder im heimischen Garten lässt sich so spielerisch ein kleiner Beitrag gegen das Insektensterben leisten. Möglich gemacht hat dieses Projekt die Sparkasse Münsterland-Ost im Rahmen der Förderaktion „Gemeinsam nachhaltig“.
Als Teil der Aktion „Lass deinen Ort aufblühen!“ hat das Nachhaltigkeitsprojekt Bienenretter zusammen mit Sebastian Everding die Initiative Bienenfutterautomaten gestartet. Der Dortmunder Erfinder arbeitet alte Kaugummiautomaten auf und rettet sie vor der Schrottpresse. „Damit versuche ich die Welt ein bisschen lustiger und gleichzeitig etwas ökologisch Sinnvolles zu machen“, erzählt Everding. Die regionalen Blühmischungen steuert die Bienenretter Manufaktur bei. „Ein Teil des Erlöses wird zudem für die Nachhaltigkeitsbildung gespendet“, erklärt der Bienenretter-Projektleiter Christian Bourgeois.
Auch in Warendorf steht nun ein solcher Automat. „Wir freuen uns sehr damit einen Beitrag für unsere biologische Vielfalt leisten zu können“, betont Frau Siemer, Biologie-Lehrkraft am Gymnasium Laurentianum. Der Standort draußen vor dem Haupteingang des Gebäude I der Schule ermöglicht es nicht nur der Schulgemeinschaft, als Bienenretter tätig zu werden.
Jeder Automat ist ein Unikat. „Die Bienenautomaten arbeite ich in meiner Freizeit alle einzeln auf“, erklärt Initiator Everding. Neben dem gelben Automaten hängt eine Rückgabe-Box für leere Kapseln, so können diese wieder neu befüllt werden können. „Aufgrund der rohen Automatenmechanik der 1950-1980er Jahre ist noch kein Kunststoffersatz für die Kapseln gefunden. Aber das Mehrwegsystem funktioniert bisher sehr gut“, freut sich Bourgeois.
Das Netzwerk der Bienenautomaten wird immer größer: „Alleine im ersten Jahr wurden 120 Automaten ausgeliefert. Mit einem so großen Interesse haben wir gar nicht gerechnet. “, betonen die Bienenretter. Tatkräftige Unterstützung beim Befüllen der Saatkapseln erhalten die Initiatoren von einer integrativen Werkstatt. Für so viel vorbildliches Engagement wurde die Initiative vom Rat für Nachhaltige Entwicklung als “Projekt Nachhaltigkeit 2021” ausgezeichnet.
Die Bürger*innen von Warendorf sollen mit der Aktion angeregt werden, mehr für Bienen und Co. in ihrem eigenen Balkon oder Garten zu tun. „Wir möchten, dass unser Ort für Bestäuber und Menschen bunter wird“, betont auch Frau Behrens, stellvertretende Schulleiterin vom Gymnasium Laurentianum.
Weitere Informationen zu den Bienenfutterautomaten finden Sie unter www.bienenautomat.de und www.bienenretter.com/bienenautomat und www.laurentianum-warendorf.de
Foto: Laurentianum