Viele ausgefüllte Fragebögen, spannende Antworten und eine Menge Daten sind das Ergebnis einer münsterlandweiten Befragung und Zählung von Radfahrerinnen und Radfahrern. Um zu erfahren, wie es um die Erlebnisqualität der Radregion Münsterland steht, hatte der Münsterland e.V. von April bis November Einheimische und Gäste befragt, die 2021 oder 2022 die 100-Schlösser-Route im Münsterland befahren hatten. Persönlich entlang der Route oder mit einer zusätzlichen Online-Umfrage konnten rund 4000 Radfahrerinnen und Radfahrer befragt werden. Die Fragen drehten sich rund um die Reiseplanung und -durchführung, die Beschilderung und das begleitende Freizeitprogramm.
Die durchgeführte Gästebefragung ergänzt die im Januar 2022 gestartete Radverkehrsuntersuchung mit 20 Zählstationen im ganzen Münsterland. Sie zählten von Januar bis November knapp eine Million Radfahrerinnen und Radfahrer entlang der insgesamt 960 Kilometer langen 100-Schlösser-Route.
Hans-Joachim Gerdemann vom Münsterland e.V. koordinierte und begleitete die Befragungen vor Ort: „Die persönliche Befragung war wichtig, weil wir durch sie erfahren, wie viele der durch die Zählstationen erfassten Radfahrerinnen und Radfahrer touristisch unterwegs sind.“ Positives Feedback gab es laut Gerdemann für die gute Beschilderung der Route: „Besonders das neu installierte Knotenpunktsystem kam bei vielen Radfahrenden gut an. Bemängelt wurde an manchen Stellen die Beschaffenheit des Weges.“ Mit den Zählstationen konnte insbesondere an den Flüssen im Münsterland wie Ems, Werse, Bocholter Aa, Ibbenbürener Aa oder dem Dortmund-Ems-Kanal ein hohes Radverkehrsaufkommen nachgewiesen werden.
Jetzt geht es an eine umfassende Auswertung der Daten, die ein externer Dienstleister übernimmt. Umfragedaten und die Daten der Zählstationen werden miteinander in Zusammenhang gebracht. „So können wir den Berufsverkehr von touristischen Radreisen trennen und sagen, an welchen Orten besonders viele Touristinnen und Touristen unterwegs sind. Das kann zum Beispiel wichtig werden, wenn ein Standort für neue Freizeiteinrichtungen oder ein Restaurant gesucht wird“, so Gerdemann.
Mit einer kompletten Auswertung für alle Orte im Münsterland rechnet der Münsterland e.V. im Frühjahr 2023. „Wir erwarten die Ergebnisse im März und wollen damit auch auf die Kommunen und Betriebe entlang der 100-Schlösser-Route zugehen, um das touristische Produkt 100-Schlösser-Route noch besser zu machen.“
Die Befragungen und die Radverkehrsuntersuchung werden finanziert im Rahmen des EFRE-Förderprojektes „Schlösser- und Burgenregion Münsterland“, das durch den Münsterland e.V. und die vier Kreise sowie die Stadt Münster initiiert wurde und umgesetzt wird.