Gute Nachrichten für den Kreis Warendorf: Zum dritten Mal in Folge erhält der Kreis den European Energy Award (eea) in Gold. Im Jahr 2008 nahm er mit einer kleinen Gruppe deutscher Kreise in einem Modellversuch erstmals am eea-Prozess teil und ist damit einer der Vorreiter beim eea. „Als Verwaltung der ersten eea-Stunde sind wir stolz und freuen uns, dass unsere Klimaschutzmaßnahmen wieder mit Gold ausgezeichnet wurden“, sagte Landrat Dr. Olaf Gericke, nachdem er die Auszeichnung entgegennahm.
Grundpfeiler für die Auszeichnungen war und ist für den Kreis Warendorf das konsequente Gebäudemanagement. „Seit 1992 ist der CO2-Ausstoß der kreiseigenen Liegenschaften um 91 Prozent reduziert worden“, berichtete Kreisdirektor Dr. Stefan Funke. Das entspricht einer jährlichen Einsparung von etwa 4950 Tonnen CO2. Ein umfangreiches Monitoring sind die regelmäßigen Energieberichte, die die Entwicklung der Energieverbräuche deutlich machen. Durch die wachsende Nutzung von erneuerbaren Energien, insbesondere von Holzhackschnitzel- und Pelletheizungen in Verbindung mit Fassaden- und Dachsanierungen zur Energieeinsparung konnte der Kreis Warendorf beim eea punkten.
„Ein weiterer wichtiger Pluspunkt in unserem ländlichen Kreis ist das überdurchschnittlich gute ÖPNV-Angebot, das durch Bürgerbusangebote sinnvoll ergänzt wird“, betonte Umweltdezernent Dr. Herbert Bleicher. „Zudem ist die Zahl der Radwege an Straßen in den vergangenen zehn Jahren vor allem durch Bürgerradwege erheblich gesteigert worden.“
Eine klimaschonende Mobilität genießt aber auch bei der Kreisverwaltung selber einen hohen Stellenwert. So gibt es fünf Dienstfahrräder, die die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen für kurze Wege nutzen können. Für längere Wege sind bereits sieben von sechzehn Dienstfahrzeugen rein elektrisch unterwegs. Ladesäulen gibt es vor dem Kreishaus auch für Besucher, die elektrisch anreisen. Und um Fahrtwege zu vermeiden, gibt es seit einigen Jahren – auch schon vor Corona – die Möglichkeit, im Homeoffice zu arbeiten, wenn die Aufgaben dies zulassen. Ein CO2-neutraler Postversandt und der Bezug von Ökostrom für die Kreisliegenschaften sind ebenfalls Faktoren für die Auszeichnung.
Wichtige Beiträge leistet auch die Abfallwirtschaftsgesellschaft des Kreises (AWG). Sie ist vom reinen Entsorger längst zum Versorger geworden – durch die Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Quellen sowie durch innovative Konzepte. So wird beim Projekt „Wärme auf Rädern“ Abwärme der AWG in nahe Industrieanlagen und Schwimmbäder gebracht und dort genutzt.
Bereits im Jahr 2011 hat der Kreistag ein Klimaschutzkonzept beschlossen, das 2013 um konkrete Klimaschutzziele ergänzt wurde. Bis zum Jahr 2030 soll im Kreis jährlich so viel Strom regenerativ erzeugt werden, wie auch verbraucht wird. Ebenfalls im Jahr 2030 soll 40 Prozent weniger CO2 im Wärmesektor ausgestoßen werden als im Basisjahr 2010.
Wie hoch der Stellenwert der Themen Klimaschutz und Umwelt beim Kreis Warendorf ist, zeigt auch die Tatsache, dass dieser Bereich einer von vier Schwerpunkten im Kreisentwicklungsprogramm WAF 2030 plus ist. (Kreis Warendorf)
Bei der eea-Auszeichnungsveranstaltung in Dülmen erhielten der Kreis Warendorf und die Gemeinde Ostbevern Gold für ihre Klimaschutzmaßnahmen. Im Bild v.l.: Kreisdirektor Dr. Stefan Funke, Landrat Dr. Olaf Gericke, Bürgermeister Karl Piochowiak und Kreisumweltdezernent Dr. Herbert Bleicher. – Foto: EnergieAgentur.NRW, Thomas Mohn Fotografie