Der Kreis Warendorf reduziert seine CO2-Emissionen seit Jahren, vor allem durch die kontinuierliche energetische Sanierung seiner Gebäude und die Erzeugung von Solarstrom. „Klimaschutz beginnt mit der Umsetzung konkreter, wirksamer Maßnahmen im eigenen Verantwortungsbereich“, verdeutlicht Hochbaudezernent Dr. Stefan Funke.
Um künftig einen noch größeren Teil des Stromverbrauchs aus eigenen Quellen decken zu können, treibt das Amt für Hochbau und Liegenschaften den Ausbau von PV-Anlagen und Stromspeichern weiter voran. Daher wird aktuell geprüft, welche Liegenschaften des Kreises für weitere Photovoltaik-Anlagen in Frage kommen. Darüber hinaus werden neue Gebäude so konzipiert, dass sie praktisch ohne CO2-Emissionen betrieben werden können, wie Christoph Gehringhoff vom Amt für Hochbau und Immobilienmanagement den Mitgliedern des Bauausschusses in einem sehr anschaulichen Sachstandsbericht erläuterte.
Für das im Bau befindliche Verwaltungsgebäude in Beckum, das Kreisgesundheitsamt und Jobcenter nutzen werden, schmiedet der Kreis entsprechende Pläne. „Durch moderne Dämmung, eine Wärmepumpe, Stromspeicher und Photovoltaik-Anlagen wird das Gebäude ohne klimaschädliche CO2-Emissionen auskommen“, erklärt Hendrik Borgstedt, Leiter des Amtes für Hochbau und Immobilienmanagement.
Außerdem wurde bereits bei der Planung eine gemeinsame Stromversorgung für das neue Verwaltungsgebäude und das angrenzende Berufskolleg Beckum vorgesehen. Somit kann bei einem Photovoltaikausbau deutlich mehr Strom selbst verbraucht werden. Derzeit wird eine Potentialanalyse zur PV-Anlage auf weiteren Dachflächen sowie auf den PKW-Stellplätzen durchgeführt und Speicherkonzepte bewertet.
Für das Paul-Spiegel-Berufskolleg hat der Kreis nun eine Potentialanalyse angestoßen, um weitere Ausbaupotentiale auf Dachflächen und Fassaden zu identifizieren und den Nutzen der Anschaffung eines Energiespeichers zu prüfen.
Als erstes Ergebnis dieser Analyse wird auf dem Dach der Schule eine 150 kWp PV- Anlage zusätzlich zu einer bereits bestehenden Anlage installiert. Von dem erzeugten Strom der neuen PV-Anlage werden Berechnungen zu folge bereits ohne Speicher schon 78,6% selbst verbraucht. Ein Stromspeicher wird diesen Anteil leicht erhöhen können.
Der neue Schulische Lernort (ESE) in Warendorf wird nach neuesten Standards gebaut, sodass voraussichtlich eine Förderung über das neue KfW-Förderprogramm 40 EE in Anspruch genommen werden kann. Das bedeutet, dass ein Gebäude maximal 40 % des nach EnEV zulässigen Wertes des Jahresprimärenergiebedarfs benötigt und gleichzeitig mindestens 55% des für die Wärme- und Kälteversorgung des Gebäudes erforderlichen Energiebedarfs durch erneuerbare Energien erbringt.
Zahlreiche Liegenschaften verfügen schon seit Jahren über PV-Anlagen, deren Strom ins Netz eingespeist oder bei Bedarf selbst genutzt wird. Auf zahlreichen Liegenschaften wurden seit 2006 PV-Anlagen montiert.
Im Jahre 2009 wurde eine Fassadenintegrierte Anlage mit 8,7 kWp am Berufskolleg Beckum im Zuge der Fassadensanierung installiert. Auch die Dächer des Kreishauses sind seit 2018 bzw. 2021 mit PV-Anlagen (162 kWp) ausgestattet. Weitere Anlagen zur Eigenstromerzeugung befinden sich auf dem Jobcenter in Ahlen, dem Berufskolleg Beckum und der Astrid-Lindgren-Schule Warendorf.
Bei Baumaßnahmen werde bereits frühzeitig die Potentiale für PV-Anlagen bewertet und benötigte Anschlusspunkte und Leitungswege mit vorbereitet.
Heute sind auf den größeren Liegenschaften des Kreises PV-Anlagen mit einer Leistung von 387 kWp zur Volleinspeisung und Anlagen mit einer Leistung von 331 kWp zur Eigenstromerzeugung installiert. Weitere Anlagen werden folgen.
“Um künftig einen noch größeren Teil des Stromverbrauchs aus eigenen Quellen decken zu können, treibt das Amt für Hochbau und Liegenschaften den Ausbau von PV-Anlagen – hier auf dem Dach des Kreishauses – und Stromspeichern weiter voran.”