Füchtorf. Zusammen mit dem Vorsitzenden der Füchtorfer Ortsunion, Friederich-Carl von Ketteler, besuchte der Bundestagsabgeordnete Henning Rehbaum den Spargelhof Hüchtker. Auf 110 Hektar Land werden dort Heidelbeeren und vor allem der berühmte Füchtorfer Spargel angebaut. Doch bis dieser auf dem Teller der Kunden landet, müssen die Landwirte ganze Regelwerke stemmen.
“Es gibt einfach wahnsinnig viel Bürokratie und wir stehen uns so wirklich selbst im Weg. Als ich anfing zu arbeiten, da hat man einfach gemacht.”, so berichtet Frau Hüchtker, die in der Erntezeit auf viele Saisonkräfte angewiesen ist. “Helfer für die Ernte anzuwerben, braucht häufig Zeit. Theresa ist Polin und kommt seit 27 Jahren zu uns. Den Arbeitern geht es bei uns gut. Sie können ihre Arbeitszeiten selbst bestimmen und viele, wie Theresa, kommen jedes Jahr wieder zu uns.”, berichtet die Landwirtin über die Saisonarbeit. Doch auch wenn die Arbeitsbedingungen zu stimmen scheinen, drohen von anderer Seite Probleme.
“Wenn wir sicherstellen wollen, dass der Anbau von gesunden Lebensmitteln nach bester Praxis läuft, die Mitarbeiter gut behandelt werden und der Klimaschutz beachtet wird, dann müssen wir die Produktion landwirtschaftlicher Erzeugnisse in Deutschland halten.”, führte der Albersloher Rehbaum aus, der als stellvertretendes Mitglied ebenfalls dem Bundestagsausschuss für Ernährung und Landwirtschaft angehört. Rehbaum, der die Regelwut im Verkehrssektor bereits mehrfach kritisierte, wünscht sich auch in der Landwirtschaft weniger einschnürende Vorgaben. “Landwirte sind in der Regel Kleinunternehmer und da muss ich ganz deutlich sagen: Selbstständige bekommen in der Regel zu wenig Wertschätzung und werden oft mit Großkonzernen in einen Topf geworfen.”
“Die Vorgaben in der Landwirtschaft sind zum Teil zu streng und schießen über das Ziel hinaus.”, so Hüchtker. “Aktuell herrscht bei der Bundesregierung ein Klima des Misstrauens gegenüber den Landwirten. Trotz bester Ausbildung, stattlicher Prüfung und Erfahrung und enormer Fortschritte im Umweltschutz und der Tierhaltung packt der Staat den Bauern immer mehr Steine in den Rucksack”, ergänzte Rehbaum.
“Es bleibt wenig Zeit für spontane Entscheidungen, beispielsweise bei der Frage, was auf einem Acker angebaut wird. Alles muss Monate vorher gemeldet werden. Dabei sind wir Landwirte in unseren Entscheidungen von Faktoren wie der Witterung abhängig, die manchmal schnelle Entschlüsse fordert”, so Hüchtker weiter.
v.l.n.r.: Getrude Hüchtker-Knemeyer, Eugenia Knemeyer, Henning Rehbaum, Georg Hüchtker, Friedrich-Carl von Ketteler
Foto: Büro Rehbaum