Nachdem in Westbevern-Vadrup ein größeres Betonteil von einer Brücke auf die darunterliegende Bahnstrecke gestürzt war, sind kreisweit die Brückenbauwerke verstärkt in den Fokus gerückt.
Im Stadtgebiet von Drensteinfurt gibt es insgesamt 28 Brücken, die sich mehrheitlich im städtischen Eigentum, teilweise aber auch in Privateigentum und Eigentum des Kreises befinden.
Die Stadt Drensteinfurt kommt ihrer Pflicht zur Überprüfung der Brücken regelmäßig nach, was in der Vergangenheit auch bereits dazu geführt hat, dass einige Brücken mit entsprechenden Tonnagebeschränkungen versehen wurden. Da diese teilweise für den notwendigen landwirtschaftlichen Verkehr nicht mehr nutzbar waren, sind seit 2014 bereits acht Brücken durch die Stadt Drensteinfurt abgebrochen und vollständig erneuert worden. Für die kommenden Jahre sollen zwei weitere Brücken folgen.
„Ich bin froh, dass die Politik die Notwendigkeit zum Handeln erkannt hat und der Verwaltung jedes Jahr die entsprechenden Mittel zur Kontrolle, Sanierung und zum Neubau von Brücken zur Verfügung stellt. Aufgrund der stetigen Arbeit, die wir in diesem Bereich seit 2014 leisten, stehen wir als Stadt Drensteinfurt heute sicher gut da, wodurch uns ein Unfall wie in Westbevern hoffentlich erspart bleibt“, so Bürgermeister Carsten Grawunder.
Eine Besonderheit stellt in diesem Zusammenhang die Brücke über die Bahn im Ortsteil Rinkerode dar. Eine Hauptprüfung dieser Brücke fand zuletzt im November 2019 statt und bestätigt die statische und konstruktive Verkehrssicherheit dieser Brücke. Dennoch besteht Handlungsbedarf, da die Brücke insgesamt aufgrund ihres Alters sanierungsbedürftig ist und auch nur eine Traglast von 30 Tonnen aufweist, die für heutigen landwirtschaftlichen Verkehr nicht mehr ausreicht.
„Aktuell finden erste Planungsphasen und Vermessungsarbeiten hinsichtlich eines möglichen Neubaus der Brücke statt. Nach ersten Gesprächen mit der Deutschen Bahn wäre ein Neubau der Brücke, der aktuell mit ca. 3 Mio. Euro geschätzt wird, im Jahr 2024 möglich. Dieser langen Vorlaufzeit bedarf es leider, da die Deutsche Bahn die Maßnahme in ihre europaweite Verkehrsplanung aufnehmen muss“, erläutert Carsten Grawunder weiter.