Ahlen. Alljährlich grübelt Dietmar Kisolowski, wie er möglichst viele Fahrgeschäfte auf den Dr.-Paul-Rosenbaum-Platz bekommt. „So viele Gedanken wie 2020 habe ich mir aber noch nie gemacht“, versichert der langjährige Kirmes-Marktmeister. Dass überhaupt ein Hauch von Kirmes durch Ahlen ziehen kann, ist dem Corona-Konzept zu verdanken, das in den letzten Wochen von den Verantwortlichen erstellt worden ist. Die Pandemie sorgt in diesem Jahr für viele Veränderungen. Aus der traditionellen Ahlener Herbstkirmes wird in diesem Jahr der „Ahlener Kirmes Freizeitpark“. Die Gesundheit der Besucherinnen und Besucher steht an vorderster Stelle. „Es wird keine Experimente geben, sondern einen Jahrmarkt, dessen Spielregeln an anderen Orten schon zu hoher Akzeptanz beigetragen haben.“
Musste der beliebte Rummel im Frühjahr noch ausfallen, ist der Freizeitpark vom 2. bis 11. Oktober aber beste Gelegenheit für die gesamte Familie, rasante Fahrgeschäfte in Ahlen zu erleben. Um die Veranstaltung in Coronazeiten durchführen zu können, dürfen zeitgleich nur 850 Besucher auf dem Platz sein. Dafür dauert das bunte Treiben doppelt so lange wie üblich. Das Freizeitparkgelände ist komplett umzäunt und kann nur über den Haupteingang an der Rottmannstraße betreten werden. „Dort müssen wir die Personendaten erfassen, um nachzuhalten, wer auf dem Gelände ist“, macht Michael Göttfert klar. Zudem können so die Besucherströme kontrolliert werden. Der Leiter der Ordnungsabteilung weist zudem darauf hin, dass beim Besuch der Mund-Nasen-Schutz nicht vergessen werden darf und ergänzt: „Wir haben die Gänge zwar diesmal breiter und damit großzügiger gestaltet, damit die Abstände eingehalten werden können. Wenn es zu eng wird, ist natürlich die Maske zu tragen.“ Der Abstand zwischen den Geschäften sei nicht das Kritische. „Wir müssen sehen, dass der Abstand zwischen den Leuten passt“, so Michael Göttfert.
Um allen Hygieneschutzmaßnahmen gerecht zu werden, gehen auch die Schausteller mit gutem Beispiel voran. „Es werden weniger Gäste in die Fahrgeschäfte gelassen und beispielsweise die Gondeln nach jeder Fahrt einmal desinfiziert“, so Dietmar Kisolowski. Um Zugang zum Ahlener Freizeitpark zu erhalten, ist ein Euro als Eintritt zu zahlen. „Damit versuchen wir, die rund 11.000 Euro an zusätzlichen Kosten für Sicherheitsdienst, Einzäunung und Brandschutzgutachten aufzufangen“, erläutert Fachbereichsleiterin Gabriele Hoffmann. Sollte hier ein Plus erwirtschaftet werden, komme das auf jeden Fall der Kirmes zugute. Kinder unter 90 cm Größe haben freien Eintritt. „Also besser die flachen Schuhe anziehen“, rät Hoffmann schmunzelnd. Trotz aller Auflagen und Einschränkungen: „Das wird eine richtig schöne Familienkirmes“, ist sich Dietmar Kisolowski sicher und korrigiert seine Hoffnung in „…ein richtig schöner Familienfreizeitpark“.
Der Ahlener Kirmes Freizeitpark ist werktags von 15 bis 22 Uhr geöffnet, an Sonn- und Feiertagen von 12 bis 22 Uhr. Infos zu den Fahrgeschäften auf www.ahlener-kirmes.de.