Als vor rund vier Wochen die Infektionszahlen in Serbien und Montenegro stark anstiegen, kam Almir Mehovic die Idee einer Hilfsaktion für sein Herkunftsland. „Natürlich kann ich damit nicht dem ganzen Land helfen. Aber zumindest für einen Teil kann man etwas Gutes tun. Ich möchte, dass wir den Menschen meiner Heimat ähnliche Bilder wie in Italien und Spanien möglichst ersparen“, sagt der Geschäftsführer vom Haus Harmonie an der Südstraße. Einige Hilfsmittel sind bereits in seiner Heimatregion angekommen. Weitere sollen nun folgen und vorrangig in der mittelgroßen Stadt Novi Pazar verteilt werden.
Unterstützung bei der Aktion erhält er von der Stadt Ahlen und dem Medical Order Center. Nachdem Mehovic mit seiner Idee an die Stadt herangetreten war, stellten Bürgermeister Dr. Alexander Berger und Daniela Noack aus der Gesundheitsförderung der Stadt den Kontakt zum Center her. Dieses wiederum steuerte neben den bereits umfänglich durch Herrn Mehovic zur Verfügung gestellten Hilfsmaterialien umgehend 1000 Schutzmasken bei. „Dafür bin ich der Stadt und dem Medical Order Center sehr dankbar“, so Mehovic. Bürgermeister Dr. Berger hofft, durch diese Hilfsaktion noch weitere Unterstützer zu finden: „Vielleicht schaffen wir es, eine Brücke zu bauen.“
Das Medical Order Center sah durch Almir Mehovic als Ahlener mit Wurzeln in Serbien den lokalen Bezug gegeben: „Wir als Unternehmen sind seit fast 20 Jahren fest mit Ahlen verbunden. Daher helfen wir gerne, wo wir können“, bekannte Markus Schoeps aus der Geschäftsführung des Unternehmens. Insgesamt leben in Ahlen 349 Menschen mit einem Migrationshintergrund, der sich auf das Gebiet des ehemaligen Jugoslawien bezieht. „Darunter haben 73 Personen einen serbischen bzw. einen serbisch-montenegrinischen Migrationshintergrund“, berichtet Daniela Noack.
Neben Einrichtungen aus dem Gesundheitswesen sollen die Schutzmasken und weiteren Hygieneartikel wie Schutzanzüge und Desinfektionsmittel mithilfe der Hilfsorganisation Hajrat auch an Schulen und Kindergärten in Novi Pazar und Umgebung verteilt werden. Transportiert werden die Sachen vermutlich in einem Krankenwagen. Hier arbeitet Almir Mehovic gerade daran, diesen der Hilfsorganisation in Serbien auch als Spende zur Verfügung zu stellen: „Eine Klinik für Menschen mit geistiger oder körperlicher Behinderung wird damit ebenfalls unterstützt.“
Die steigenden Infektionszahlen in Serbien nahm Bürgermeister Dr. Berger zudem zum Anlass, um auch auf die nach wie vor bestehende Gefahr hier vor Ort zu verweisen: „Wir sind bislang gut durchgekommen. Es zeigt sich aber trotzdem, dass die Corona-Zeit noch lange nicht vorbei ist. Wir müssen weiterhin so diszipliniert und sorgfältig sein wie bislang. Einen möglichen dritten Lockdown sollten wir unbedingt verhindern.“