Ahlen. Die Fürsprache des Beirates für behinderte Menschen beim Land lässt Ahlen einen weiteren Schritt in Richtung einer barrierefreien Stadt machen. Zu 90 Prozent fördert der Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe den Umbau von Bushaltestellen, die auch Rollstuhlfahrenden, Eltern mit Kinderwagen und Menschen mit Geheinschränkungen den problemlosen Einstieg in den Bus erlauben. Gut die Hälfte aller 169 Bushaltestellen im Stadtgebiet, Dolberg und Vorhelm werden nach Abschluss des laufenden Bauabschnitts barrierefrei sein.
„Wunschlos glücklich“ sei er angesichts des Fortschritts, sagt der Vorsitzende des Beirats, Friedel Passmann. Erstmalig ausgebaut werden konnte dank des Förderprogramms unter anderem die Bushaltestelle „Ostfriedhof“ am Grenzweg. Bisher warteten Fahrgäste hier ohne jeden Komfort auf den Bus, auf einem unbefestigten Seitenstreifen am Rande der Fahrbahn. „An Friedhöfen steigen besonders häufig ältere Menschen ein und aus“, weiß Passmann. Senioren gehörten zu einer der größten Nutzergruppen im Öffentlichen Personennahverkehr. Da sei es nur folgerichtig, die Infrastruktur ihren Bedürfnissen anzugleichen. Erfolgt ist das durch die Höherlegung des Bussteigs um 18 Zentimeter. „Außerdem haben wir als taktile Leitelemente Rippen- und Noppenplatten integriert, an denen sich Menschen mit Sehbehinderungen orientieren“, erläutert die Bauleiterin der ausführenden Firma Trümper, Susanne Nürnberger.
Als ein „Großprojekt, das unserer langfristigen Strategie folgt“, bezeichnet Bürgermeister Dr. Alexander Berger den fortlaufenden Umbau Ahlener Bushaltestellen. Der Beirat für behinderte Menschen und insbesondere dessen Vorsitzender Passmann seien „am Ball“, damit das Ziel einer barrierefreien Stadt nicht aus dem Visier gerate. Im laufenden Bauabschnitt bereits fertiggestellt worden sind je zwei Bussteige an den Haltestellen Meisenweg und Lerchenweg. Die Gesamtkosten des aktuellen Bauabschnitts betragen knapp 150.000 Euro. Dem eigentlich wunschlos glücklichen Friedel Passmann fällt dann doch noch etwas ein, womit busfahrenden Besucherinnen und Besuchern des Ostfriedhofs eine Freude bereitet werden könnte. „Ein Wartehäuschen zum Schutz gegen Regen und Sonne wäre gut.“ Die Stadt will prüfen, ob sich eines eingangsnah nach Fertigstellung der Bushaltestelle „Schachtstraße“ realisieren lässt, sagten Bürgermeister Berger und der stellvertretende Umweltbetriebsleiter Robert Reminghorst zu.