Kommunen, Wirtschaft und Arbeit im Kreis Warendorf kamen Mittelstandskonferenz zusammen
„Der Kreis Warendorf überwindet solidarisch die Corona-Folgen und kommt besser als andere durch die Krise.“ So hat Landrat Dr. Olaf Gericke das Ergebnis der ersten Mittelstandskonferenz zusammengefasst, zu der die kommunale Gesellschaft für Wirtschaftsförderung im Kreis Warendorf (gfw) die Vertreter der 13 Städte und Gemeinden, von Handel, Industrie, Handwerk, Landwirtschaft, Gewerbe, Geldinstituten, Gewerkschaften und Arbeitsagentur am Donnerstag (16. Juli) in das Forum der Sparkasse Münsterland Ost in Warendorf eingeladen hatte.
Klar waren die Teilnehmer sich aber darüber, dass die Risiken für Wirtschaft und Arbeit noch längst nicht ausgestanden sind. Der zweite, aus Gründen des Gesundheitsschutzes nötige Lockdown habe vor allem in Gastronomie und Tourismus einen weiteren Rückschlag bedeutet, und im Handel sei von Kauflaune noch wenig zu spüren.
Kurzarbeit gilt der Mittelstandskonferenz als geeignetes und willkommenes Instrument, um einerseits Entlassungen zu vermeiden und andererseits Fachkräfte nicht auf Dauer zu verlieren. Im Kreis Warendorf sind infolge der Pandemie 34.000 Arbeitnehmer aus 2.500 Betrieben zur Kurzarbeit angemeldet worden, womit etwa ein Drittel der Unternehmen im Kreis betroffen ist.
Als eine zentrale Herausforderung angesehen wird die Ausbildungssituation junger Leute. Schulabgänger waren während der Schulschließungen für Informationen der beruflichen Ausbildung kaum erreichbar. Unternehmen verhielten sich abwartend oder mussten in einzelnen Fällen Ausbildungen abbrechen. Auch hier wurde von großer Hilfe untereinander berichtet, wenn etwa in einem solchen Fall andere Unternehmen die Auszubildenden übernommen haben.
Dass die Dinge in der Wirtschaft eng zusammenhängen, machte ein anderes Beispiel deutlich. Rindfleisch verzehren viele offensichtlich bevorzugt in Restaurants, die über Wochen geschlossen hatten, was Rinderhalter in der Landwirtschaft mittelbar traf.
Von einer Insolvenzwelle im Kreis wusste erfreulicherweise kein Wirtschaftsvertreter zu berichten, auch wenn man im Hinblick auf Spätfolgen vorsichtig bleibt. „Weder ist es zu großen Pleiten noch zu Massenentlassungen gekommen“, hieß es. Wichtig werde es im Kreis Warendorf sein, die industrielle Struktur und damit positive Wirkungen auf andere Wirtschaftszwiege und eine relativ hohe Kaufkraft der Bevölkerung zu erhalten.
Wirtschaft und Arbeit wollen jedenfalls weiterhin gemeinsam die Krisenfolgen überwinden. gfw-Geschäftsführerin Petra Michalczak-Hülsmann kündigte deshalb entsprechend dem Wunsch der Teilnehmer die Fortsetzung der Mittelstandskonferenz für den Kreis Warendorf an.