Eigentlich hätte sie schon eine Woche zuvor stattfinden sollen, doch der Corona-Shutdown im Kreis Warendorf machte einen Strich durch die Rechnung. Nach den erneuten Lockerungen fackelte der unabhängige Bürgermeisterkandidat deshalb nicht Peter Horstmann lange und lud am vergangenen Freitag zusammen mit der Interessengemeinschaft Warendorf Süd (IWS) und der Bürgerinitiative Verkehrskonzept Warendorf (BVW) zu einer Radtour entlang der geplanten Trasse der B64n. Da auch das Wetter mitspielte, konnten sich insgesamt vierzig Bürgerinnen und Bürger über den Stand der Planungen austauschen.
Die Tour begann beim Restaurant Haus Allendorf, führte entlang der Heinrich-von-Tellen-Schule, dem Hof Serries, dem Schüttenteich, dem Kreishaus, der Miele-Brücke und endete auf dem Hof von Alfons und Isabel Heseker.
An den verschiedenen Stationen und auf dem Weg dorthin konnten sich die Teilnehmer ausführlich über die Dimensionen der Pläne und die Konsequenzen ihrer möglichen Umsetzung für Warendorf informieren. Hierfür hatten die Bürgerinitiativen Baupläne zur Veranschaulichung mitgebracht und konnten mit Detailwissen für Erstaunen sorgen:
“Für den Bau dieser knapp neun Kilometer langen Straße, werden über 100 Hektar Fläche verbraucht – eine Hälfte verschwindet unter der Straße, die andere Hälfte wird für Ausgleichsflächen benötigt,” erläuterte Matthias Wulf vom der BVW. “Das entspricht übrigens in etwa der Fläche, die in Münsters Innenstadt von der Promenade eingeschlossen ist,” ergänzte der Warendorfer Bürger Bernward Fahlbusch.
Für den Abschluss auf dem Hof Heseker hatte die Familie von Alfons und Isabel Heseker mit Flatterband den geplanten Verlauf der Straße visualisiert. Der Hof der Familie Heseker soll nach den Planungen des Landesbetriebs Straßen NRW dem Straßenneubau weichen.
Peter Horstmann nutzte den Ausklang dazu, sich bei allen interessierten Bürgerinnen und Bürgern und den Organisatoren von IWS und BVW zu bedanken: “Es ist eigentlich kaum vorstellbar, dass diese riesige Straße mit ihren zwanzig Brückenbauten wirklich gebaut wird. Aber wenn wir uns nicht dagegenstemmen, wird sie kommen. Es ist ein Irrglaube, dass wir vor Ort nichts dagegen tun können. Gegen ein klares Votum der betroffenen Ortschaften wird es für Land und Bund schwieriger die Planungen zu rechtfertigen – und der Widerstand wächst!”
Nach Telgte und Beelen hatte sich zuletzt auch der Rat von Münster gegen die jetzigen Planungen ausgesprochen.