Als Folge des Infektionsgeschehens bei Firma Tönnies hat NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann am Nachmittag einen Lockdown für den Kreis Warendorf verkündet.
Zunächst befristet bis zum 30. Juni gelten damit auch in der Gemeinde Wadersloh wieder die bereits bekannten Kontaktbeschränkungen.
Es dürfen sich nur noch Menschen aus einer Familie oder einem Hausstand bzw. zwei Personen in der Öffentlichkeit zusammen aufhalten.
- Neben den Kontaktbeschränkungen kommt es zu Einschränkungen im Bereich der Freizeitaktivitäten, die in geschlossenen Räumen bis zum 30. Juni nicht gestattet sind.
- Unzulässig sind darüber hinaus u.a.
- Konzerte und Aufführungen in geschlossenen Räumen,
- der Betrieb von Museen, Kulturausstellungen, Galerien, soweit er sich auf geschlossene Einrichtungen bezieht,
- Sportangebote in geschlossenen Räumen einschließlich Fitnessstudios,
- die Ausübung von Kontaktsportarten auch im Freien,
- das Betreten von Sportanlagen durch Zuschauer,
- der Betrieb von Bars und die Bewirtung an Theken in Gaststätten,
- das Picknicken und Grillen im öffentlichen Raum,
- Versammlungen und Veranstaltungen, die nicht der Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit oder der Daseinsfürsorge dienen (Ausnahme Sitzungen von rechtlich vorgesehenen Gremien, Institutionen, Parteien, oder Versammlungen nach dem Versammlungsgesetz),
- Feste, Reisebusreisen,
- Tagesausflüge, Ferienfreizeiten, Stadterholungen und Ferienreisen für Kinder und Jugendliche, sofern die örtliche Gesundheitsbehörde diese nicht ausdrücklich genehmigt hat.
- Die Geschäfte bleiben unter Einhaltung der Hygieneregeln geöffnet.
- Restaurants bleiben geöffnet mit der Beschränkung auf maximal zwei Personen pro Tisch oder alternativ eine Familie, die an einem Tisch sitzt.
- Ein generelles Ausreise- oder Urlaubsverbot besteht nicht.
Schulen und KiTas im Kreis Warendorf werden ab Donnerstag, 25.06.2020, geschlossen.
In den Kitas wird es am Donnerstag und Freitag Notbetreuungen geben. Die Einzelheiten hierzu werden im Verlauf des morgigen Tages (Mittwoch, 24. Juni) bekanntgegeben.
Da in den Schulen ohnehin für Freitag bereits der letzte Schultag vor den Sommerferien ist, wird es in der Grundschule sowie am Johanneum und an der Sekundarschule Wadersloh am Donnerstag und Freitag keine Notbetreuung geben.
Die Ferienbetreuung im Grundschulbereich kann ab Montag, den 29. Juni wie geplant stattfinden.
Bürgermeister Christian Thegelkamp zeigte sich tief enttäuscht, dass nun auch die Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Wadersloh von erneuten Einschränkungen betroffen sind: „Die Menschen in unserer Gemeinde haben sich in den vergangenen Wochen und Monaten vorbildlich verhalten und damit entscheidend dazu beigetragen, dass sich die Lage zuletzt deutlich stabilisiert hat. Dass sie nun davon betroffen sind, dass an anderen Stellen Fehler gemacht wurden, finde ich sehr ärgerlich.“
Gleichzeitig bittet Bürgermeister Christian Thegelkamp um Verständnis für die Kontaktbeschränkungen: „Die Entwicklung der Fallzahlen lässt leider keine andere Möglichkeit, als das öffentliche Leben vorübergehend wieder einzuschränken. Wenn wir uns in den nächsten Tagen aber alle wieder an die bekannten Maßnahmen wie Abstand wahren, Mund-Nase-Bedeckung und Kontaktverzicht halten, haben wir jetzt noch die Chance, weitere Neuinfektionen zu vermeiden. Wir werden weiter alles dafür tun, um die Menschen in unserer Gemeinde zu schützen. Bitte helfen Sie uns dabei aber auch weiterhin mit Ihrem Verständnis und auch mit Ihrer Solidarität!“
Insgesamt sind 174 Personen in der Gemeinde unter Quarantäne gestellt. Dabei handelt es sich um vier Erkrankte, von denen drei nicht mehr in der Gemeinde sind, sowie 132 Kontaktpersonen und weitere 38 Haushaltsmitglieder.
Die Einhaltung der Quarantäneregeln wird seitens der Gemeindeverwaltung und des Polizeibezirksdienstes und auch durch weitere Einsatzeinheiten der Polizei durch verstärkte Kontrollfahrten an den bekannten Wohnunterkünften und im Gemeindegebiet sichergestellt. Dabei sollen sie nach Ankündigung von Minister Laumann ab Mittwoch zusätzliche Unterstützung von mobilen Teams und Dolmetschern erhalten, um die Einhaltung der Quarantäne zu gewährleisten und Corona-Tests bei den sich in Quarantäne befindlichen Personen durchzuführen.