Ahlen. Am kommenden Donnerstag, 17. September, beteiligt sich die Stadt Ahlen an der „Earth Night 2020“. Eine Nacht lang wird das Licht an ausgewählten Stellen reduziert. Der Stadtrat hatte in seiner Sitzung am Donnerstag beschlossen, damit ein Zeichen zu setzen gegen Lichtverschmutzung und für den Klimaschutz. Die Lichter werden für eine Nacht ausgehen am blauen Wasserturm und auf der Mittelzunge des Marktplatzes. Ebenso werden die Kunstobjekte im Berliner Park und am Sidney-Hinds–Platz eine Nacht im Dunkeln verbringen. Die jüngst in Betrieb genommene Illumination in der Bahnunterführung am Gebrüder-Kerkmann-Platz bleibt ausgeschaltet.
„Toll wäre es, wenn sich auch die Bürgerinnen und Bürger und Institutionen der Idee anschließen würden“, sagt Klaudia Froede, Leiterin der städtischen Stabsstelle für Klimaschutz und Mobilität. So könnte etwa darauf verzichtet werden, die Kirchtürme anzustrahlen. Die Earth Night ist eine Initiative von „Paten der Nacht“ – einer in Deutschland ansässigen überparteilichen Vereinigung Ehrenamtlicher, die sich für den Schutz der Nacht und die Eindämmung der Lichtverschmutzung durch Aufklärungsarbeit und Best-Practice-Beispiele einsetzt. Die Earth Night wurde im Sommer 2020 ins Leben gerufen und findet immer zum September-Neumond statt.
Hintergrund:
Laut ihrer Initiatoren will das Ereignis versuchen, für wenigstens eine Nacht im Jahr das menschengemachte Kunstlicht so weit wie möglich zu reduzieren. Die Aktion will auf die exzessive Nutzung von nächtlichem Kunstlicht und seinen Folgen für Mensch, Umwelt und Natur aufmerksam machen. Sinnlos leuchtendes sowie fehlgelenktes Licht ist pure Energieverschwendung und schadet dem Klima. Das ist bekannt. Kaum bekannt ist, was Licht darüber hinaus noch alles anrichtet: Es lässt den Sternenhimmel verblassen und macht den Schlaf weniger erholsam. Es irritiert Pflanzen und lenkt Vögel auf ihre Zugrouten fehl. Es tötet im Sommer milliardenfach Insekten, die uns und der Natur dann als Bestäuber sowie den meisten Tieren als Hauptnahrungsquelle fehlen. Ganze Ökosysteme geraten wegen dieser sogenannten Lichtverschmutzung aus dem Takt. Zeit also, mit der Earth Night auf das Problem von zu viel Kunstlicht in der Nacht und die dadurch stetig wachsende Himmelsaufhellung aufmerksam zu machen. Höchste Zeit, zu sensibilisieren und einen bewussteren Umgang mit der Ressource Licht in unserer Dauerlicht-Gesellschaft herbeizuführen.
Weitere Informationen unter www.earth-night.info.