Der Kreis Warendorf rüstet sich für weiter steigende Corona-Fallzahlen im Zusammenhang mit dem Ausbruchsgeschehen bei der Firma Tönnies. Rund 1.360 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des fleischverarbeitenden Betriebes aus Rheda-Wiedenbrück leben im Kreis Warendorf. Noch am Freitagnachmittag (19. Juni) stellte der Krisenstab der Kreisverwaltung ein förmliches Hilfeersuchen beim Verteidigungsministerium, woraufhin bereits am Samstag sechs Soldaten ihren Dienst aufnahmen. Sie unterstützen das Kreisgesundheitsamt bei der Kontaktpersonennachverfolgung und bei der Abstrichnahme.
Am Samstag (20. Juni) erließ Landrat Dr. Gericke zudem eine Allgemeinverfügung gegenüber allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Firma Tönnies, die im Kreis Warendorf leben. Nach dieser Allgemeinverfügung haben sie und die mit ihnen in häuslicher Gemeinschaft lebenden Personen sich unverzüglich in häusliche Quarantäne zu begeben und dort bis einschließlich 3. Juli zu bleiben. Damit soll eine weitere Verbreitung des Virus verhindert werden.
„Uns ist bewusst, dass es schwierig sein wird, die Einhaltung der Quarantäne bei einem so großen Personenkreis zu kontrollieren. Daher werden Polizeibeamte unserer Kreispolizeibehörde die örtlichen Ordnungsämter bei dieser Aufgabe unterstützen“, erläutert Landrat Dr. Olaf Gericke.
Außerdem sind am Sonntag (21. Juni) drei sog. Containment Scouts des Robert-Koch-Instituts eingetroffen, die das Kreisgesundheitsamt bei der Nachverfolgung von Kontaktpersonen unterstützen.
„Die Kontaktpersonennachverfolgung ist derzeit das zentrale Element in unseren Bemühungen, Infektionsketten zu unterbrechen. Denn nur wer weiß, dass er Kontakt zu einem Infizierten hatte, kann die weitere Verbreitung durch Einhaltung der Quarantäne stoppen“, verdeutlicht Gesundheitsdezernentin Brigitte Klausmeier.
Wie bereits berichtet hat auch das Corona-Behandlungs-Zentrum (CBZ) am Warendorfer Josephs Hospital am Samstag wieder den Dienstbetrieb aufgenommen. Es steht nach Voranmeldung Patienten mit Corona-Infektion oder mit Fieber bzw. unklarer Symptomatik zur Verfügung, die den Verdacht auf eine Corona-Infektion haben.
„Wir arbeiten mit Hochdruck daran, die Corona-Infektionen im Kreis Warendorf so niedrig wie möglich zu halten und einen Lockdown zu verhindern“, fasst Landrat Dr. Olaf Gericke zusammen. „Ich bedanke mich herzlich beim Bund, dem Land NRW und unseren örtlichen Hilfsorganisationen für ihre Unterstützung in dieser herausfordernden Zeit.“ (Kreis Warendorf)