„Bis Mitte Dezember ein funktionierendes Impfzentrum einzurichten und flexibel auf die vielen noch offenen Fragen zu reagieren, ist eine organisatorische Mammutaufgabe“, betonte Landrat Dr. Olaf Gericke in der heutigen Krisenstabssitzung des Kreises. „Wir arbeiten mit Hochdruck daran, um bei diesem Jahrhundertereignis sofort einsatzbereit zu sein, sobald der Impfstoff verfügbar ist.“
Wichtigster Punkt in der Sitzung war die Entscheidung über den Standort des Impfzentrums im Kreis. Einstimmig fiel die Wahl auf das Gelände der Abfallwirtschaftsgesellschaft (AWG) am Westring in Ennigerloh. Dort entsteht das Impfzentrum nun in Modulbauweise mit hochwertiger Ausstattung. Die Fraktionsvorsitzenden des Kreistages sowie die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister hat der Landrat bereits darüber informiert.
„Ennigerloh ist der Mittelpunkt des Kreises und damit als Standort für unser Impfzentrum ideal“, erklärt Dr. Gericke. „Das Gelände der Abfallwirtschaftsgesellschaft erfüllt alle Voraussetzungen: es liegt zentral im Kreis, ist barrierefrei, verfügt über ausreichend Parkplätze, ist rundherum gesichert und hervorragend an den Rettungsdienst angebunden. Auch die Anbindung an den ÖPNV wird sichergestellt, so dass alle Personen das Impfzentrum gut erreichen können. Ich danke der AWG herzlich, dass wir das Gelände nutzen dürfen.“
„Wir haben bewusst die Telefonkonferenz mit Gesundheitsminister Laumann abgewartet, bevor wir uns endgültig für diesen Standort entschieden haben. Zuerst mussten noch einige Fragen geklärt werden, schließlich geht es um die beste Lösung zur Bekämpfung der Pandemie. Außerdem rechnen wir damit, dass das Impfzentrum mehrere Monate einsatzbereit sein muss. Das alles spricht für den Standort an der AWG“, berichtet Krisenstabsleiterin Petra Schreier. Das medizinische Personal, das die Impfungen durchführt, wird von der Kassenärztlichen Vereinigung gestellt, die organisatorische Verantwortung liegt beim Kreis Warendorf.
Offene Fragen gibt es aber noch immer, etwa, welche Personengruppen zuerst geimpft werden. Hierfür erwartet der Kreis eine bundesweite Empfehlung der Ständigen Impfkommission. „Wir gehen davon aus, dass in der ersten Phase zunächst ältere und vorerkrankte Menschen sowie Angehörige der Gesundheitsberufe und der Altenpflege geimpft werden“, erläutert Gesundheitsdezernentin Brigitte Klausmeier. Da nicht alle Menschen persönlich zum Impfzentrum kommen könnten, seien zudem mobile Teams im Einsatz. „So wollen wir möglichst viele Impfwillige erreichen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind.“ Ziel ist es, dass in Einrichtungen der Hausarzt der Bewohnerinnen und Bewohner die Impfung übernimmt, in Krankenhäusern die Ärzte vor Ort.
Voraussichtlich in der zweiten Impf-Phase wird die allgemeine Bevölkerung immunisiert, was nach derzeitigem Stand vorrangig durch die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte vor Ort geschehen soll.
(Kreis Warendorf)