Die hohen Corona-Infektionszahlen im Kreis Warendorf haben den Landesgesundheitsminister veranlasst, ab dem 24. Juni – zunächst befristet bis zum 30. Juni – die Einschränkungen für viele Lebensbereiche erneut zu verschärfen.
Bürgermeister Dr. Strothmann wies seine Fachbereiche noch am Nachmittag an, die notwendigen Schritte einzuleiten und stimmte das weitere Vorgehen in einer Telefonkonferenz mit der Regierungspräsidentin, dem Landrat und den übrigen Bürgermeistern und der Bürgermeisterin des Kreises Warendorf ab.
Es gelten wieder die Kontaktsperren aus der Anfangszeit der Pandemie: Im öffentlichen Raum dürfen insbesondere Verwandte oder in häuslicher Gemeinschaft lebende Personen zusammentreffen oder 2 Personen aus unterschiedlichen Haushalten. Die Lockerungen, die für bis zu 10 Personen galten, sind damit aufgehoben. Das gilt auch für die Gastronomie, wobei der Betrieb von Hotels und Restaurants unter diesen Bedingungen weitergehen kann.
Auch der Einzelhandel, VHS, Musikschule und Büchereien sowie die öffentlichen Spielplätze im Stadtgebiet sind von den Einschränkungen grundsätzlich nicht betroffen. Entgegen ersten Meldungen können die Freibäder nach erneuter Abstimmung der Verantwortlichen am frühen Abend nun doch geöffnet bleiben.
Geschlossen werden müssen allerdings die Sporthallen und Fitnessstudios, die Außensportanlagen soweit dort Kontaktsportarten durchgeführt werden, die Indoorspielhalle, Spielhallen und Wettbüros sowie das Stadtmuseum. Das Picknicken und Grillen im öffentlichen Raum ist wieder verboten, genauso wie die Durchführung von Gruppenreisen mit Bussen.
Die Schulen und Kitas werden ab Donnerstag 25. Juni grundsätzlich geschlossen. Die Schließung sowie die Einrichtung von Notbetreuungen werden in einer Allgemeinverfügung des Kreises Warendorf geregelt, die für Mittwoch erwartet wird.
Größere Versammlungen, Veranstaltungen und Feste – auch Hochzeiten, Jubiläen und Abschlussfeiern – sind nicht gestattet. Ausnahmen bilden zum Beispiel politische Veranstaltungen und Blutspendetermine.
„Dies ist eine Mammutaufgabe für die Stadtverwaltung“, fasste der Bürgermeister am Abend die Situation zusammen. Allein die Kontrollen der Kontaktverbote im öffentlichen Raum binden sehr viel Personal. Hinzu kommt die Überwachung der Quarantänemaßnahmen für die mehr als 300 Beschäftigten der Firma Tönnies, die in Beckum wohnen. Auch die Corona-Hotline in der Stadtverwaltung soll kurzfristig wieder verstärkt werden, denn es gehen viele Anfragen ein in der Stadtverwaltung.
Kurz vor Beginn der Sommerferien fragen sich viele, ob ihre geplante Urlaubsreise durch den erneuten Lockdown gefährdet ist. Ein generelles Ausreiseverbot aus dem Kreis Warendorf besteht nicht. Es wird empfohlen, sich über die Einreisebestimmungen des Urlaubsziels zu informieren.