375 Jahre ist es her, daß der „Westfälische Friede“ das über dreißig Jahre andauernde Kriegsgeschehen in Europa beendete. Er ist die Blaupause für Frieden durch Verhandlungen.
Die Friedensstädte Münster und Osnabrück , wo der Friedensvertrag ausgehandelt und verkündet wurde, begehen dieses Jubiläum mit einem umfangreichen Veranstaltungsreigen.
Der 2019 von Pferdefreunden gegründete Verein Friedensglocken.e.V. , der es sich zur Aufgabe gemacht hat auf Pferdekutschentrecks mit seiner aus Militärschrott gegossenen Friedensglocke für den Friedens zu werben, wird an diesen Feierlichkeiten mitwirken. Am 6. April wird er mit einem Kutschenkorso den Empfang vor 375 Jahren der historischen Figur des schwedischen Gesandten, Johan Axelsson Oxenstierna, in Osnabrück nachstellen.
Los geht es schon am 4. April in Münster vor dem Rathaus. Dort wird der durch einen Schauspieler der Stadtspieler aus Münster dargestellte Gesandte mit dem Glockenwagen des Vereins abgeholt. Von dort geht es wie schon vor 375 durchs Land nach Osnabrück. Auf der gesamten Strecke wird der Verein Friedensglocken e.V. mit seinem Dreiklang aus Pferdegetrappel, Glockenklang und Musik für Aufmerksamkeit sorgen und auf sein Anliegen „ Frieden als keine Selbstverständlichkeit hinzunehmen“, hinweisen.
Im Mekka des Pferdesports, in Warendorf, wird der Friedenstreck am 4. April um 17. 00 Uhr auf dem historischen Marktplatz in Warendorf eintreffen und durch den Bürgermeister der Stadt, Herrn Peter Horstann, empfangen werden. Vom Rathaus herunter werden BFF Brass für den musikalischen Rahmen sorgen. Ruhe werden die Pferde danach in den historischen Gebäuden des Nordrhein-Westfälischen Landgestüts finden. Am nächsten Morgen steht ein Besuch bei der Deutschen Reiterlichen Vereinigung an. „Pferde als Friedensboten“, eine weitere Variante für das breitaufgestellte Pferdeportfolio der hippologischen Schaltzentrale in Deutschland. Nächstes Ziel ist Glandorf, wo der Mittagsstop zur Erholung der Pferde stattfindet. Das Tagesetappenziel, Georgsmarienhütte, soll am späten Nachmittag erreicht werden. Dort öffnet das „ Rittergut Osthoff“, seine Türen und ermöglicht Mensch und Pferd eine erholsame Nacht. Diese historische Stätte, die sich heute vollumfänglich dem Pferd verschrieben hat, gab es bereits vor 375 Jahren. Dieser Rast auf dem Weg nach Osnabrück des schwedischen Gesandten mit seinem Tross ist nicht überliefert aber durchaus vorstellbar.
Am 6. April heißt es dann prunkvoller Empfang der Stadt Osnabrück für den schwedischen Gesandten, Johan Axelsson Oxenstierna, und seinem Gefolge. Ganz uneigennützig war übrigens der damals betriebene Aufwand der Friedensstadt nicht. Neben der Erfüllung der damaligen Etikette erhofften sich die Stadtväter neben dem ersehnten Frieden Privilegien für ihre Stadt in der friedlichen Zukunft.
Mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen will auch der Verein Friedensglocken e.V. Er will an die Bedeutung des“ Westfälischen Friedens“ erinnern, aber auch für sich und seine Ziele werben. Dabei liegt der Focus sowohl auf den jährlich durchgeführten Friedenstrecks als auf seinem ambitionierten Projekts für 2025. Am 8. Mai 2025 , 80 Jahre nach Beendigung des 2. Weltkrieges, will der Verein mit Geläut und Pferdegetrappel vom Brandenburger Tor nach Jerusalem aufbrechen, um für den Frieden zu werben, eine politische, hippologische und logistische Herausforderung.