Vom 10. bis 16. Oktober 2022 unternahm das Kulturreferat für Westpreußen, Posener Land und Mittelpolen gemeinsam mit Mitgliedern des Fördervereins Kulturgut Franziskanerkloster Warendorf e.V., MultiplikatorInnen und ehrenamtlich tätigen BürgerInnen des Ostviertels aus Warendorf, eine Studienreise nach Danzig. Anlass dieser Reise war die Beschäftigung mit der tausendjährigen Historie dieser Stadt, die anhand von Besichtigungen ihrer zahlreichen Museen, Kultur- und Architekturdenkmäler ausführlich erforscht wurde.
Begleitet wurden die Reiseteilnehmer*innen von den jeweiligen LeiterInnen dieser Institutionen sowie den Kustoden der Museen, die mit Führungen und exklusiven Rundgängen – auch außerhalb der üblichen „touristischen“ Perspektiven – einen umfassenden Einblick in die Geschichte der Danziger Baudenkmäler gegeben haben. Neben den Besuchen des Artushofes, des Uphagenhauses, des Alten Rathauses am Langen Markt sowie des Nationalmuseums hat die Führung durch das neu eröffnete Bernsteinmuseum einen Höhepunkt der Reise gebildet, das im Jahr 2021 aus dem Stockturm und der darin befindlichen Peinkammer in die hierfür umgebaute sowie sanierte Alte Mühle umgezogen ist.
Einen weiteren wichtigen und aktuellen Aspekt hat die Auseinandersetzung mit den Themen Heimat, Flucht und Vertreibung eingenommen. Hierzu haben die TeilnehmerInnen im Rahmen des Archivierungs- und Digitalisierungsprojekts „Erinnerungen an Danzig“ die Erlebnisgeneration in Danzig getroffen. Während dieses Projektes haben Gesprächsrunden und Diskussionen mit der Danziger Deutschen Minderheit in Begleitung von Mitgliedern des Bundes der Vertriebenen und des gesamten Vorstandes des Bundes der Danziger e.V. stattgefunden. Das Kulturamt der Stadt Danzig und die Polnische-Deutsche Gesellschaft haben auf Anfrage des Kulturreferates eigens ein entsprechendes Programm zur Studienreise ausgearbeitet, welches Stadt- und Museumsführungen beinhaltete.
Im Rahmen der Reise erfolgten am 11. Oktober ein Ehrenempfang für alle Mitreisenden mit der Generalkonsulin Cornelia Pieper sowie ein weiterer Empfang im Büro der Stadtpräsidentin Danzigs, Frau Aleksandra Dulkiewicz.
Am Donnerstag besichtigte die Gruppe die Marienburg, das größte und beeindruckendste Backsteinschloss der Welt. Im Anschluss daran fand ein Treffen im Technischen Gymnasium Malbork zu Gesprächen für zukünftige Kooperationen mit dem Kulturreferat, dem Förderverein Kulturgut Franziskanerkloster Warendorf e.V. und lokalen Schulen in Warendorf statt.
Die letzten Tage besuchten die ReiseteilnehmerInnen die Kathedrale in Oliwa bei Danzig mit ihrer imposanten Orgel und konnten währenddessen dem Mittagskonzert lauschen. Anschließend unternahmen sie einen Ausflug zum mondänen Ostseebad nach Zoppot, um am Strand sowie am Molo, dem längsten Holzsteg zu flanieren.
Vor der Rückreise am Sonntagmorgen haben alle TeilnehmerInnen der Studienreise bei einem Abendessen in Danzig ein letztes Mal die besondere Atmosphäre der „Königin der Ostsee“ – wie Danzig zurecht genannt wird – genossen!
Bildnachweis: Kulturreferat für Westpreußen, Posener Land und Mittelpolen