Die Impf-Aktionen an den Schulen der Sekundarstufe II im Kreis Warendorf waren ein voller Erfolg. Insgesamt haben sich in den vergangenen Wochen 465 Schülerinnen und Schüler immunisieren lassen. Als Gründe nannten die Jugendlichen häufig den Schutz älterer Angehöriger und die Sorge vor weiterem Unterrichtsausfall durch Quarantäne oder Schulschließungen. Ein Teil der Schülerschaft hatte sich aber bereits im Vorfeld im Impfzentrum oder beim Hausarzt impfen lassen.
Landrat Dr. Olaf Gericke betonte, dass das Impfangebot an den Schulen der Sekundarstufe II ein wichtiger Baustein der Impfkampagne war. „Die Schülerinnen und Schüler haben sich in den vergangenen anderthalb Jahren ausgesprochen solidarisch verhalten und auf sehr vieles verzichten müssen. Sie haben sich alleine zu Hause auf Prüfungen vorbereitet, Freunde wochenlang nicht treffen können, auf Ausflüge und Feiern verzichtet. Der Unterricht darf jetzt nicht erneut ausfallen. Dazu kann eine hohe Impfquote an den Schulen effektiv beitragen.“
Den höchsten Wert erzielte das Berufskolleg Beckum mit 158 Impfungen. Am Paul-Spiegel-Berufskolleg in Warendorf ließen sich 95 Schüler immunisieren und am Berufskolleg Ahlen wurden 58 Jugendliche geimpft. Dort sind allerdings bereits rund 70 Prozent der Schülerinnen und Schüler aus dem Berufsschulbereich vollständig geimpft. Im Vollzeitbereich sind es etwa 30 Prozent.
Die Schülerinnen und Schüler des BK Ahlen wurden im Vorfeld nicht nur durch ihre Klassenlehrer informiert, sondern erhielten auch umfangreiches Informationsmaterial, das Schülerinnen aus einer Berufsschulklasse der Medizinischen Fachangestellten im Rahmen des Unterrichtes als Patienteninformation erarbeitet hatten. Darin wurde über den Ablauf der Impfung, Wirkung, mögliche Nebenwirkungen und Kontraindikationen informiert. Diese sehr übersichtliche und vor allem für Schüler verständliche Information wurde dankend angenommen.
Zwei Tage vor dem Impftermin konnten die Schüler dann noch persönlich Fragen an den Sicherheitsbeauftragten der Schule, Sebastian Sydow, stellen. Dieser beantwortete klassenweise die Fragen und Vorbehalten der Schüler. „Ich bin überrascht, wie wenig manche Schülerinnen und Schüler informiert waren. Natürlich kann und muss jeder selbst entscheiden, ob er geimpft werden möchte, jedoch sollte die Entscheidung auf Grundlage von Sachargumenten erfolgen“, so Sydow. Einige Schüler nutzten am Impftag sogar die Möglichkeit, spontan Angehörige mitzubringen und diese unkompliziert impfen zu lassen.
Am Paul-Spiegel-Berufskolleg in Warendorf wurde die Impfaktion von der Oberstufenklasse der Fachoberschule für Gesundheit und Soziales vorbereitet und betreut. Das sechsköpfige Team des Impfzentrums (2 Ärzte, 3 medizinische Fachangestellte, ein Mitarbeiter des Gesundheitsamtes vom Kreis Warendorf) übernahmen dann die Beratung und Impfung vor Ort. Das Impf-Team zeigte sich sehr zufrieden mit der Organisation und vermerkte, dass die Impfbereitschaft in den letzten Tagen vor allem unter den jüngeren Schülerinnen und Schülern zugenommen habe. Das zeigt auch die Impfquote der 12-17-Jährigen in Nordrhein-Westfalen. Dort sind schon 46 Prozent zumindest einmal geimpft. Immerhin 31,5 Prozent haben bereits den vollen Impfschutz.
„Die Schülerinnen und Schüler selbst konnten real lernen, Verantwortung in Planung und Organisation von Veranstaltungen im Gesundheitsbereich zu übernehmen, um diese dann auch in den Fachunterricht einbringen zu können. Stolz waren sie zudem, einen Beitrag zur aktuellen Impfsituation in ihrem Lebensumfeld geleistet zu haben“, erklärte Schulleiter Udo Lakemper.
(Foto: Kreis Warendorf)
Insgesamt ließen sich 465 Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe II, wie hier am Berufskolleg Ahlen, gegen das Corona-Virus impfen.