In diesem Jahr findet der 110. Internationale Frauentag statt. Ein Tag, an dem auf die erkämpften Frauenrechte und auf das Thema „Gleichstellung von Frauen und Männern“ aufmerksam gemacht wird. Die UN rufen jedes Jahr ein Thema aus, unter dem der Tag begangen wird. In diesem Jahr lautet das Motto: „Frauen in Führungspositionen: Für eine gleichberechtigte Zukunft in einer COVID-19 Welt“
„Dieses Motto trifft die aktuelle Realität. Wir haben fast überall zu wenig Frauen in Führungspositionen und Frauen sind von der Corona-Pandemie besonders betroffen“, so die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Warendorf Ingeborg Pelster.
„Leider kann in diesem Jahr aufgrund der Pandemie keine Veranstaltung stattfinden, aber der Frauentag soll hier als Anlass genutzt werden, um darauf aufmerksam zu machen, dass es überwiegend Frauen sind, die jetzt in systemrelevanten Berufen wie zum Beispiel in der Pflege und im Lebensmitteleinzelhandel arbeiten und besonders dem Risiko sich an Covid 19 zu infizieren ausgesetzt sind. Sie leisten damit in der Krise einen wichtigen Beitrag für unsere Versorgung und Gesundheitspflege. Zuhause müssen sie während Schul- und Kitaschließungen die Kinderbetreuung, das Homeschooling und oft auch zusätzlich noch ihr eigenes Homeoffice unter einen Hut bekommen. Das ist eine enorme zusätzliche Belastung.“
Ingeborg Pelster befürchtet, dass in dieser unsicheren Zeit Frauen wieder in alte Rollenmuster zurückfallen. Die Politik sei bei der Entscheidung ihrer Strategie zur Pandemiebewältigung davon ausgegangen, dass die Frauen dafür bereit stehen und das alles schon machen. Dies könnte damit zusammenhängen, dass zu wenige weibliche Entscheidungsträger beteiligt waren, so Ingeborg Pelster. Frauen seien in der Politik und in den oberen Entscheidungshierachien in Verwaltungen und Betrieben immer noch unterrepräsentiert.
Das treffe auch für die Stadtverwaltung Warendorf zu. Bei den Leitungs- und Führungspositionen liegt der Frauenanteil bei ca. 28%. Im Rat ist der Frauenanteil seit der letzten Kommunalwahl erfreulicherweise um 7% gestiegen und beträgt jetzt ca. 30%.
„Das ist in beiden Fällen deutlich weniger als die Hälfte und bedarf einer Korrektur nach oben“, so Ingeborg Pelster.
Ein geeignetes Mittel, um das Ziel von mehr Frauen in Führungspositionen zu erreichen sei die Fortschreibung des Gleichstellungsplans der Stadt Warendorf. „Hier müssen wir geeignete Maßnahmen festlegen und die Bedingungen für Frauen in Führungspositionen verbessern“, sagt Bürgermeister Peter Horstmann.