Erleichtert zeigte sich Landrat Dr. Olaf Gericke am Montag (29. Juni) bei einer Pressekonferenz mit NRW-Ministerpräsident Armin Laschet in Düsseldorf über die Nachricht, dass der vor einer Woche verhängte Lockdown in der Nacht zu Mittwoch (1. Juli) endet. „Das ist ein guter Tag für den Kreis Warendorf. Für die Bürgerinnen und Bürger in unseren 13 Städten und Gemeinden geht eine heftige Woche zu Ende“, sagte der Landrat.„Das ist die einzig richtige Entscheidung. Denn die vielen Testungen im Kreis zeigen: Das Virus ist nicht auf die allgemeine Bevölkerung übergesprungen“, sagte Dr. Gericke.
Für den Kreis Gütersloh wird der Lockdwon angesichts deutlich höherer Infektionszahlen jedoch um eine weitere Woche verlängert. Fürs ganze Land NRW gilt weiterhin die Coronaschutzverordnung, die unter anderem die bekannten Zutrittsbegrenzungen für den Handel und die Maskenpflicht in Geschäften regelt. Armin Laschet gab bekannt, dass die Verordnung um zwei Wochen bis zum 15. Juli verlängert wurde.
„Mit den zielgerichteten Entscheidungen der letzten Tage und dem konsequenten Umsetzen der Maßnahmen haben wir den Menschen in den Kreisen Gütersloh und Warendorf viel abverlangt. Dessen sind wir uns bewusst“, sagte Ministerpräsident Laschet, als er die Entscheidung mitteilte.
In drei Testzentren des Kreises Warendorf kann man sich ohne Voranmeldung weiterhin testen lassen – zudem sind bei den Hausärzten kostenlose Tests nach Vereinbarung möglich. In Oelde hat das Testzentrum an der Overbergstraße 4 täglich von 8 bis 22 Uhr geöffnet. In Ahlen können sich Interessierte im DRK-Heim am Henry-Dunant-Weg täglich von 8 bis 20 Uhr testen lassen. Zudem ist am Montag ein weiteres Testzentrum in Warendorf in Betrieb gegangen. Am Josephs-Hospital Warendorf, Am Krankenhaus 2, besteht täglich von 11 bis 13 Uhr eine Testmöglichkeit.
Landrat Dr. Olaf Gericke würdigte den Einsatz der zahlreichen Helferinnen und Helfer, die es ermöglicht hatten, die Tests in den vergangenen Tagen so schnell und reibungslos durchzuführen. „Wir haben hier eine logistische Meisterleistung erlebt und in kürzester Zeit große Testkapazitäten geschaffen. Mein Dank gilt allen Einsatzkräften, die unermüdlich gearbeitet haben: der Bundeswehr, den Hilfsorganisationen, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von Kreis- und Stadtverwaltungen aus der Region, die uns nach wie vor hervorragend unterstützen, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unserer Kreisverwaltung, die teilweise seit vielen Wochen fast durchgehend arbeiten, der Polizei im Kreis und aus Bielefeld sowie dem Land und dem Robert-Koch-Institut.“
Auch der Landes- und Bundesregierung dankte der Landrat, nicht zuletzt bei der Abwehr einer Stigmatisierung der Menschen aus dem Kreis Warendorf. „Ministerpräsident Laschet und Bundeskanzlerin Merkel haben sich dankenswerterweise ausdrücklich dagegen verwahrt, dass Menschen aus den Kreisen an den Pranger gestellt werden. Dieses Zeichen der Solidarität ist bei uns angekommen.“
Dr. Gericke unterstrich Überlegungen des Ministerpräsidenten, dass man künftig den Geltungsbereich für einen Lockdown präzisieren müsse. Denn im Kreis Warendorf gebe es in fünf von 13 Städten aktuell keine einzige Infektion. Über zielgerichtetere Maßnahmen nachzudenken, würde Sinn ergeben, weil diese dann vor Ort besser akzeptiert würden.
Auch wenn der Kreis Warendorf ab Mittwoch wieder zu mehr Normalität zurückkehren darf, so lenkt Dr. Gericke auch den Blick auf den Nachbarkreis: „Dem Kreis Gütersloh und meinem Kollegen Sven-Georg Adenauer wünsche ich, dass der Lockdown dort möglichst bald beendet werden kann. Fest steht aber: Wir haben die Corona-Krise längst nicht überwunden und müssen wachsam bleiben.“
(Kreis Warendorf)