Von der aktuellen Corona-Situation im Kreis Warendorf machte sich am Samstag (27. Juni) NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann ein Bild. Er besuchte das Testzentrum des Kreises in Oelde, wo allein schon über 3000 Testungen durchgeführt worden sind. Viele Bürgerinnen und Bürger aus dem Kreis haben sich seit Mittwoch (24. Juni) bereits freiwillig auf Corona testen lassen. Und am Samstagnachmittag gab es einen erfreulichen Zwischenstand aus dem Kreisgesundheitsamt: von 6942 Getesteten in den Testzentren Oelde und Ahlen sowie bei Ärzten liegen 4491 Ergebnisse vor – nur zwei Testungen waren positiv.
Landrat Dr. Olaf Gericke und Bürgermeister Karl-Friedrich Knop (Oelde) unterrichteten den Minister über die aktuelle Situation. Vom Ausbruch in der nahen Tönnies-Fleischfabrik (Rheda-Wiedenbrück) sind auch über 200 Tönnies-Mitarbeiter, die im Kreis Warendorf und insbesondere in Oelde wohnen, betroffen.In den Kreisen Gütersloh und Warendorf gelten zunächst bis einschließlich Dienstag (30. Juni) verschärfte Corona-Regeln („Lockdown light“). Mit Unterstützung von Bundeswehr, DRK, Feuerwehr und der Stadt Oelde betreibt der Kreis das Testzentrum in der ehemaligen Overbergschule.
„Dankeschön für das, was Sie hier leisten. Wir können stolz sein auf den großen Einsatz der Hilfsorganisationen, der Bundeswehr, der Verwaltungen auch aus anderen Kreisen und Städten sowie der Polizei in den beiden Kreisen“, sagte Laumann und bezog den Nachbarkreis Gütersloh ein. Die Testzentren seien ein Angebot an alle Menschen – und je mehr sich testen lassen, desto breiter sei die Basis für eine Beurteilung der Lage. „Wir schauen uns dann die Ergebnisse an und entscheiden, wie es weitergeht“, so Laumann. Der Minister betonte, dass nach wie vor Vorsicht geboten sei – so lange kein Impfstoff gegen Corona verfügbar ist.
„Der bisherige Trend zeigt, dass das Virus nicht auf die allgemeine Bevölkerung übergesprungen ist“, sagte Landrat Dr. Olaf Gericke. In sehr kurzer Zeit so große Testkapazitäten zu schaffen – das sei eine logistische Meisterleistung aller Beteiligten gewesen. Der Landrat bedankte sich ebenso wie Bürgermeister Karl-Friedrich Knop für die vielfältige und oft ehrenamtliche Unterstützung in dieser außergewöhnlichen Situation.
Nachdem der Andrang im Testzentrum in der ehemaligen Overbergschule zum Auftakt sehr groß war, hielt er sich am Freitag und Samstag in Grenzen. Wartezeiten gab es so gut wie keine. Bürgermeister und Landrat hoffen,dass noch möglichst viele Bürgerinnen und Bürger die verschiedenen Test-Möglichkeiten (s.u.) nutzen, damit es eine breite Grundlage zur Beurteilung der Virus-Ausbreitung gebe. Die von den Ministerpräsidenten beschlossenen Reisebeschränkungen sind ein weiterer Grund, sich testen zu lassen. Verlangt wird die Bescheinigung über einen aktuellen negativenCorona-Test. Das Gesundheitsministerium NRW wies am Samstag darauf hin, dass für die 48-Stunden-Frist der Zeitpunkt der Labordiagnose entscheidend sei.
Unabhängig von den freiwilligen Reihentestungen hat der Kreis anlassunabhängig Testungen in Pflegeheimen (für Bewohner und Mitarbeiter), bei Erntehelfern, in Schlacht- und Fleischbetrieben (noch nicht beendet) Testungen durchführen lassen. Über 7000 Ergebnisse davon liegen vor – alle waren negativ.
Kostenlose Testmöglichkeiten auf einen Blick: Ahlen, Testzentrum am DRK-Heim, Henry-Dunant-Weg, montags bis sonntags von 8 bis 20 Uhr; Oelde, Testzentrum an der ehemaligen Overbergschule, Overbergstr. 4, montags bis sonntags von 8 bis 22 Uhr (jeweils ohne Anmeldung). Wartende werden aufgefordert, die Hygiene- und Abstandsregeln zu beachten. Die bereits vorliegenden Testergebnisse aus den beiden Zentren können täglich von 8 bis 22 Uhr unter 02581/53-6767 und unter 02581/53-6868 erfragt werden. Zudem sind Tests bei Hausärzten möglich.
(Kreis Warendorf)