Die Corona-Situation im Kreis Warendorf wird auch von Bundeskanzlerin Angela Merkel genau verfolgt. In einem Telefonat mit Landrat Dr. Olaf Gericke am Freitagmittag interessierte sich die gut informierte Kanzlerin für die Einschätzungen des Landrats zum aktuellen Infektionsgeschehen und die Perspektiven für eine mögliche Aufhebung des am vergangenen Mittwoch verhängten „Lockdown light“. Auch die Auswirkungen auf die Bevölkerung im Kreis Warendorf und die Stimmung bei den Bürgerinnen und Bürgern waren Teil des Gesprächs.
Dem Landrat gegenüber erklärte sie, dass ihr sei bewusst, dass die erneuten Einschränkungen viele Unannehmlichkeiten für die Bürgerinnen und Bürger bedeuten würden. Es müsse aber verhindert werden, dass das Virus auf die allgemeine Bevölkerung überspringe.
Besonders deutlich machte sie in diesem Zusammenhang, dass sie das An-den-Pranger-Stellen der Menschen in den Kreises Warendorf und Gütersloh ablehne.
Der Landrat dankte der Kanzlerin für die Unterstützung der Bundeswehr in dieser herausfordernden Zeit und lobte den Einsatz der Soldatinnen und Soldaten. Derzeit sind sie insbesondere in der Abstrichnahme und der Kontaktpersonennachverfolgung eingesetzt.
„Ich habe mich sehr gefreut, dass die Bundeskanzlerin persönlich den Hörer in die Hand genommen hat, um sich ein Bild über die Lage im Kreis Warendorf zu machen“, sagte Landrat Dr. Olaf Gericke. Er habe ihr auch mitgeteilt, dass die 7-Tage-Inzidenz erneut gesunken sei und nun bei unter 50 liege.
Derweil hat die Bevölkerung in Oelde in den vergangenen Tagen rege die Möglichkeit genutzt, sich freiwillig kostenlos auf das Coronavirus testen zu lassen. Knapp 2400 Personen ohne Verdachtssymptomatik haben die Corona-Teststelle an der ehemaligen Overbergschule aufgesucht. Am ersten Tag, an dem die Teststelle ihren Betrieb aufgenommen hatte, bildeten sich noch lange Schlangen. Durch eine massive personelle Verstärkung sind die Wartezeiten inzwischen jedoch gering.
Zudem gibt es seit Freitag eine zweite zentrale Teststelle im Ahlen. Landrat Dr. Olaf Gericke dankte den Städten Ahlen und Oelde, der Bundeswehr und dem DRK (mit denen der Kreis die Teststellen betreibt), sowie allen weiteren Helfern für die Unterstützung und den reibungslosen Ablauf vor Ort.
Sehr erfreut zeigte sich der Landrat auch über die große Solidarität der Münsterlandkreise und der Stadt Münster, die den Kreis Warendorf durch Personal und Material unterstützen. „Ich bedanke mich herzlich für diese wirklich tolle Nachbarschaftshilfe. Das ist nicht selbstverständlich!“
Rund 3000 Tests wurden am Donnerstag von den Hausärzten im Kreis Warendorf durchgeführt. Nur zwei davon waren positiv.
Das Gesundheitsamt des Kreises Warendorf hat mittlerweile rund 90 Prozent der ermittelten Kontaktpersonen von im Kreis Warendorf wohnenden Tönnies-Mitarbeiter getestet. Bislang sind die Ergebnisse jedoch unauffällig.
Inzwischen räumt auch das Uniklinikum Münster (UKM) Bürgern aus dem Kreis Warendorf die Möglichkeit ein, sich vor Ort testen zu lassen. Das gilt sowohl für Patienten des UKM, die für eine Behandlung im Haus einen negativen Test nachweisen müssen, als auch für Bürger ohne Symptome.
(Kreis Warendorf)