Nur noch wenige Tage verbleiben jetzt den SpargelliebhaberInnnen in NRW, um sich mit dem knackfrischen Stangengemüse aus heimischen Anbau einzudecken. Höchste Zeit also, um ein vorläufiges Fazit zu ziehen und vor allem auch einmal Danke zu sagen.
Am Johannistag (24. Juni) endet traditionell die Erntezeit für den Spargel, ab dann darf sich die Pflanze auf dem Feld frei entfalten, Kraft und Sonne für die kommende Saison 2021 tanken. Schließlich können die unterirdischen Spargeltriebe bis zu 10 Jahre lang jeden Frühling beerntet werden, müssen aber danach immer eine ausgiebige Ruhezeit genießen können. Viele Bienen und Hummeln freuen sich schon auf die jetzt kommenden Spargelblüten, die eine wichtige Nahrungsquelle für Insekten im Juli darstellt – bis zu 70% beträgt der Anteil an Spargelpollen im Bienenhonig in der Nähe von Spargelfeldern.
Apropos bienenfleißig – dass waren dieses Jahr auch wieder die vielen Saisonarbeitskräfte, die in dieser schwierigen Pandemie-Situation tapfer und diszipliniert den anfangs fast täglich wechselnden Vorschriften gefolgt sind. Die straffe Auslegung und Umsetzung von Hygienekonzepten vor Ort auf den Spargelhöfen ermöglichte eine für alle sichere und gesundheitlich einwandfreie Ernte. Der dafür notwendige Mehraufwand kann übrigens mit ungefähr 880€ pro Saisonarbeitskraft beziffert werden, so das Ergebnis einer Umfrage unter Mitgliedern des bundesweiten Netzwerks der Spargel- und Beerenverbände.
Dieser Mehraufwand und die fehlende Nachfrage aus der Gastronomie stimmte zwar viele Betriebe zu Beginn sorgenvoll, wird aber im Gesamtergebnis zumindest teilweise durch einen höheren Anteil an Direktvermarktung und einige erfolgreiche innovative Vermarktungskonzepte aufgefangen. So waren etwa die Vermietung von Spargelreihen an Kunden beispielsweise im Münsterland stark nachgefragt, sehr positiv wurde auch die „Hipsterspargel“-Lieferinitiative einiger Kölner StudentInnen aufgenommen. Überhaupt waren die in der obigen Umfrage interviewten Spargelhöfe sehr angetan von den vielen freiwilligen Erntehelfern aus der Umgebung, die sich bei Ihnen über die Portale meldeten.
Nur durch diesen gemeinsamen Kraftakt konnte immerhin ein Großteil der bepflanzten Spargelfläche regelmäßig geerntet werden. Dankeschön!
Ein Genießer-Tipp zum Schluss: jetzt besteht noch die Chance, sich weißen oder grünen Spargel für die nächsten Monate einzufrieren. Dafür müssen die weißen Spargelstangen bereits geschält sein – entsprechend vorbereiteten Spargel bieten die meisten Hofläden als Service an. Grünspargel ist noch einfacher einzufrieren – waschen und gründlich abtrocknen reicht hier aus.
Ein Großteil der Hofläden und Marktstände unserer Mitgliedsbetriebe ist außerdem weiterhin geöffnet, die feinaromatischen Frühkartoffeln, die herrlichen späten Erdbeersorten, Himbeeren, Heidelbeeren und Kirschen aus heimischen Anbau warten einfach nur darauf, vernascht zu werden…