Ahlen. „Sich auch in Krisenzeiten beistehen, das zeichnet Freundschaften aus.“ So denkt Bürgermeister Dr. Alexander Berger und lud deshalb am Freitagvormittag seinen brandenburgischen Amtskollegen Thomas Schmidt zur „Telko mit Teltow“ ein. In der einstündigen Telefonkonferenz berichteten beide Verwaltungschefs („froh zu hören, dass es Euch gut geht“), wie sie die letzten Monate und Wochen das Krisenmanagement in ihren Städten organisiert haben. „Wir hatten zum Glück bislang keine Todesfälle“, konnte Schmidt eine gute Nachricht nach Westfalen melden. Mit derzeit 49 Corona-Infizierten auf 27.000 Einwohnern liege Teltow in der pro-Kopf-Statistik aller Kommunen Brandenburgs im Landesdurchschnitt. Ähnlich wie in Ahlen laufe auch in Teltow das öffentliche Leben wieder an. Der Besucherverkehr in den öffentlichen Dienststellen sei auf die notwendigsten Kontakte heruntergefahren worden. „Im Juli wollen wir möglichst zurück in den Regelbetrieb schalten“, gibt Thomas Schmidt als Zielmarke aus. Mit Verständnis haben seine Bürgerinnen und Bürger auf die Maßnahmen reagiert, die zur Verlangsamung des Infektionsgeschehens zu treffen waren.
Nicht anders als in Ahlen fallen zum Schutz der Bevölkerung auch in Teltow beliebte Veranstaltungen aus. Auf der Streichliste steht unter anderem das Stadtfest im Oktober, zu dem Jahr für Jahr auch interessierte Gäste aus der Partnerstadt Ahlen anreisen. Berger und Schmidt hoffen, dass im nächsten Jahr Besuchskontakte wieder möglich sein werden. Dann nämlich besteht die Partnerschaft zwischen beiden Städten 30 Jahre. Wie das Jubiläum in angemessenem Rahmen gewürdigt werden kann, war ein weiteres Thema der Telefonkonferenz, an der auch Alois Steinkamp und Peter Schneider als Vorsitzender und Geschäftsführer des Ahlener Städtepartnerschaftsvereins sowie Alain Gamper, Vorsitzender des Vereins „Teltow ohne Grenzen“, teilnahmen.
Beide Bürgermeister machen unmissverständlich klar: Feiern unter Freunden lasse sich nur, wenn die Pandemie soweit unter Kontrolle gebracht sei, dass Veranstaltungen wieder gefahrlos und verantwortbar möglich sind. „Die Lage ist noch nicht überwunden“, warnt Bürgermeister Berger vor einem leichtfertigen Umgang mit der Erkrankung, die so bedrohlich sei wie am ersten Tag ihres Auftretens. Gleichwohl gelte es, mit Umsicht Beschränkungen dort zurückzufahren, wo es zu rechtfertigen sei. So beabsichtige auch die Stadtverwaltung Ahlen, bis zu den Sommerferien bei Einhaltung notwendiger Schutzvorkehrungen zum Normalbetrieb zurückzufinden.